ADAC Eifel Rallye Festival: Meistertreffen
In der Vulkaneifel rund um Daun wird die Erde beben und die Luft brennen. Ursache sind aber nicht die längst erloschenen Vulkane, die dieser Landschaft ihren Namen gaben. Beim ADAC Eifel Rallye Festival (18.-20. Juli 2019) versetzen 170 Fahrzeuge aus der Geschichte des Rallyesports die Region in Schwingungen. Beim größten rollenden Rallye-Museum, gerne auch als das "Elefantentreffen des historischen Rallyesports" bezeichnet, gibt es die umfassende Sammlung an originalen und originalgetreuen Fahrzeugen der Geschichte dieses wunderbaren Sports.
Der Ruf zum Eifel Rallye Festival geht inzwischen weit über Europa hinaus, die Herkunft der Fahrzeuge, Fahrer und Fans belegt das Motto des Jahres 2019: Rallye around the World. Mit der Ausstellung der Fahrzeuge in der Rallye Meile mitten in Daun, den Demonstrationsfahrten auf den anspruchsvollen Asphaltsträßchen der Vulkaneifel und dem internationalen Familientreffen von Fahrern und Fans ist das Festival ein einzigartiges Gemisch aus Sport, Show, verklärter Rallye-Romantik und nicht zuletzt ein touristischer Run auf die Region.
Das große Treffen der deutschen Rallyemeister
Eine Deutsche Rallye-Meisterschaft gab es schon in den 60er-Jahren, überwiegend waren dies aber Gleichmäßigkeitsfahrten mit Orientierungscharakter. Ab 1970 entwickelte sich der Sport in der heutigen Form, seither gab es bis auf 2006 jeweils einen Meister. Beim Eifel Rallye Festival 2019 sind gleich 18 dieser Titel vertreten: Wolfgang Inhester (1980), Harald Demuth (1982, 1984), Willy Lux (1984), Erwin Weber (1983, 1991), Kalle Grundel (1985), Manfred Hiemer (1991), Rekordmeister Matthias Kahle (1997, 2000, 2001, 2002, 2004, 2005, 2010), Stefan Kopczyk (2012) sowie Georg Berlandy und Peter Schaaf, die Meister von 2013. Von denen steht die Teilnahme am Festival fest. Die Fans treffen bei der Autogrammstunde am 19. Juli 2019 ab 11 Uhr viele dieser Meister und internationale Rallye-Legenden auf der großen Showbühne am Laurentiusplatz. Dabei sind: Stig Blomqvist, Harald Demuth, Matthias Kahle, Jochi Kleint, Jimmy McRae, Luis Moya, Timo Salonen, Niki Schelle, Isolde Holderied, Catherine Francois, Erwin Weber, Nicky Grist, Kalle Grundel und Josep Maria Servia.
Premiere: Der neue Proton Iriz R5
Die Homologation des Proton Iriz ist frisch von der FIA abgesegnet und gleichzeitig ist es das einzige R5-Fahrzeug, welches als Rechts- und Linkslenker zugelassen ist. Die britische Tuning-Schmiede Mellors Elliot Motorsport setzt den bei ihnen entwickelten und gebauten Turbo-Allradler erstmals außerhalb der Insel ein. In die Entwicklung war auch Ex-Weltmeister Marcus Grönholm eingebunden. Beim Europadebüt des Proton Iriz R5 teilen sich Vater und Tochter das Lenkrad: Aziz und Nabila Tejpar. Aziz hat seine eigenen sportlichen Aktivitäten in letzter Zeit etwas eingeschränkt, da er die Karriere seiner Tochter unterstützt. Nabila, die amtierende britische Damen-Meisterin startet in diesem Jahr im iberischen Peugeot-Cup in Spanien und Portugal und der Rallye-EM, dort ist sie Führende der Damen-Wertung.
Wenn das Fernweh plagt: Weite Wege zum Eifel Rallye Festival
Fernweh ist eine weit verbreitete "Krankheit". Wer in den Bergen lebt, will ans Meer, wer in der Stadt lebt, aufs Land, wer in Europa lebt, auch mal nach Übersee, und wer dort lebt, träumt vom Herzen des Rallyesports, und das liegt nun mal in Europa. Und ganz wenige davon sind so versessen, dass sie ihre Rallyeautos schlicht in einen Container packen, um beim Eifel Rallye Festival mitfahren zu können.
Einer davon ist Darryn Snooks aus Australien. Er stolperte 2005 in Neuseeland über einen Datsun 710 SSS in exzellentem Zustand. Und so begann ein langes Projekt, um eine originalgetreue Kopie der ursprünglichen 710 SSS Werkswagen zu bauen. Eine weltweite Suche nach Teilen bedeutete, dass der Bau fast acht Jahre dauerte, bevor er auch einen der sehr seltenen Twin-Cam-Motoren fand, um das Projekt perfekt abzuschließen. Darryn: "Als wir begannen, das Auto zu bauen, hatten wir den vagen Traum, ihn eines Tages vielleicht nach Europa zu bringen. Wenn man in Australien lebt und dort aufgewachsen ist und Legenden wie Stig, Ari, Henri und Walter beobachtet hat, war es ein Traum, eines Tages auch dort zu sein."
Der Zweite ist Ross Clarke aus Neuseeland. Schon 2013 fasste er den Entschluss, eine Gruppe B Celica Turbo nachzubauen, weil es keine Originalen mehr gab. Toyota hatte 1986 bis auf ganz wenige Exemplare alle weiteren verschrottet, da blieb nur der Nachbau. In der Werkstatt von Neil Allport in Neuseeland diente eine Serien-Celica TA64 als Basis, und die Restauration von Gerd Dicks originaler Turbo Celica, die im Internet im Detail dokumentiert wurde, diente als Vorlage für viele Details und Maße des Nachbaus. 2018 kam Ross Clarke zum Eifel Rallye Festival als Zuschauer und entschloss sich spontan, für 2019 seine Celica nach Deutschland zu verschiffen, um daran teilzunehmen.
Donnerstag: Shakedown in der Maubach-Arena und Welcome-Abend mit Open-Air Kino
Bereits am Donnerstag ab 15.00 Uhr ertönt in der Eifel der Klang scheinbar längst vergangener Rallye-Tage. Die ‚Maubach-Arena' zwischen Darscheid und Hörscheid ist erneut Austragungsort der Festival-Ouvertüre. In der Rallye Meile in Daun lockt ab 20:30 Uhr der Welcome-Abend mit dem traditionellen Open-Air-Kino von Kult-Filmer Helmut Deimel. Moderator Markus Stier führt kurzweilig durch die Nacht.
Freitag: Technik, Autogramme, Schotter und Sarmersbach bei Nacht
Für die Technik-Freaks ist der Freitag ab 08:00 Uhr ein absoluter Pflicht-Termin. Die öffentliche technische Kontrolle der Fahrzeuge in der Rallye Meile bietet sehenswerte Einblicke in die Fahrzeug-Technik. Ab 11:00 Uhr lockt dann die Autogrammstunde.
Am Nachmittag haben die Fans die Qual der Wahl: Wasserloch, Sprungkuppe oder doch die Driftkurve - die Super Stage bietet ab 14:20 Uhr alles, was das Schotterherz höherschlagen lässt. Nur wenige hundert Meter entfernt steigt ab 19:20 Uhr die legendäre Wertungsprüfung rund um Sarmersbach bei Nacht. Während die Piloten das kleine Eifeldorf mehrfach durchfahren, feiern die Bewohner gemeinsam mit tausenden Fans entlang der Wertungsprüfung.
Samstag: Vulkaneifel pur und Rallye-Party
Der Samstag steht ganz im Zeichen der anspruchsvollen Asphalt-Wertungsprüfungen in der Vulkaneifel rund um Daun. Die drei Prüfungen werden jeweils am Vormittag und am Nachmittag absolviert. Die Fans haben die Auswahl zwischen dem ‚Risselberg', der Prüfung im ‚Kelberger Land' und dem absoluten Klassiker ‚Lehwald'. In der verlängerten Mittagspause besteht die Möglichkeit, in Daun Fahrer und Fahrzeuge zu besuchen. Das Finale findet dann in der Rallye Meile ab 19:30 Uhr bei der großen Rallye-Party statt.
Immer einen Besuch wert: Rallye-Meile
Die Rallye Meile in Daun, Heimat von ‚Rallye around the World'. Die Innenstadt von Daun wird für das Festival-Wochenende in eine Rallye Meile verwandelt. Rund um die Leopoldstraße sind die Service-Plätze aller Teams. Idealer Anlaufpunkt für Fotografen und Autogrammjäger, hier ist auch die Zeit für viele ‚Benzin-Gespräche'. In der Leopoldstraße gibt es alles rund um den Rallye-Sport. Dort gibt es auch Stände mit Modellautos, speziellem Lesestoff oder allem Interessanten für die Rallye-Freaks. Ganz wichtig, der Info-Stand des Veranstalters mit den Programmen und Tickets sowie den Fan-Produkten.
Gesucht wird das schönste Foto: Der Fotowettbewerb für die Fans bringt jedes Jahr unzählige und vor allem faszinierende Bilder ans Tageslicht. Zudem winken den Siegern attraktive Preise. Alle Infos dazu unter: https://www.eifel-rallye-festival.de/de/Fotowettbewerb.html.