Uwe Nittel: Rekordfahrt am Pikes Peak
Uwe Nittel im Mercedes C300d 4matic am Pikes Peak
Das Bergrennen am Pikes Peak in Colorado ist das Legendärste seiner Art weltweit. Der Start zu der 20 Kilometer langen Strecke befindet sich auf einer Höhe von 2.800 Metern, «so hoch ist in Europa die höchste Passstraße, erläutert Uwe Nittel (Adelmannsfelden). Die Zielankunft liegt dann bei 4.300 Metern. «Genau das macht den meisten Teams Probleme, denn der Motor muss optimal darauf abgestimmt sein.»
Am vergangenen Sonntag startete dann endlich das ‚race to the clouds‘, das ‚Rennen zu den Wolken‘ in den Rocky Mountains. Mittendrin im internationalen Starterfeld: Der Schwabe Uwe Nittel in einem seriennahen Versuchsfahrzeug Mercedes C300d 4matic des Modeljahrs 2016. Ziel des Einsatzes war es, im ‚ultra low emission vehicle‘ zu zeigen, dass ein Mercedes Diesel die ganze Bandbreite von komfortabel bis sportlich beherrscht. Im Teilnehmerfeld war der Mercedes mit seinen 204 Serien-PS und Automatikgetriebe eines der Fahrzeuge mit der geringsten PS-Leistung. «Aber aufgrund des optimal auf die Höhenunterschiede eingestellten Motors sind wir dennoch konkurrenzfähig», bilanzierte Nittel schon nach den Trainingsfahrten.
Nittelo: «Traum geht in Erfüllung»
Für Uwe Nittel ging mit diesem Start zudem ein Traum in Erfüllung: «Ich verfolge das Pikes Peak Rennen schon seit Jahrzehnten und es schien immer ein unerfüllbarer Traum, dort einmal zu starten. Deshalb freue ich mich riesig, das mich Mercedes für diese Aufgabe engagiert hat. Meine Rallyeerfahrung hilft mir hier sicherlich sehr, allerdings ist diese extreme Höhe nicht zu unterschätzen. Diese kurvenreiche Strecke ohne Beifahrer zu bewältigen, das ist für mich sehr ungewohnt und deshalb eine zusätzliche große Herausforderung.»
Nach der langen und spannenden Zeit der Vorbereitungen kam dann am Sonntag endlich das große Rennen zu den Wolken. Der Wettergott nahm diesen ‚Kosenamen‘ der Groß-Veranstaltung allerdings allzu wörtlich. Der Himmel vedunkelte sich zusehends und die Wolken, die am Start noch für Regen sorgten, verwandelten letztlich das Ziel auf über 4.000 Metern Höhe in eine schneebedeckte Landschaft. «Im letzten Teil der Strecke sah ich die Blitze des Schneegewitters neben mir einschlagen», berichtete der Schwabe anschließend beeindruckt.
Aber selbst diese Wetterumschwünge konnten Nittel und den Werks-Mercedes nicht stoppen. Die Messuhr des Veranstalters blieb bei 11:37,149 Minuten stehen. Das war fast zweieinhalb Minuten! schneller als der bislang von einem Diesel-PKW gehaltene Rekord und selbst das schnellste mit einem Dieselantrieb befeuerte Fahrzeug, ein Renntruck mit 2.400 PS, war deutlich langsamer. «Jetzt sind wir die Schnellsten, die den Pikes Peak jemals mit Dieselantrieb bezwungen haben», strahlte Nittel anschließend und ergänzte, „das werde ich jetzt mit meinen Mercedes-Mechanikern feiern!“ Wer dem Schwaben dabei in die verschmitzten Augen schaute, dem war schnell klar, dass dieser Rekord nach der langen Vorbereitung und dem turbulenten Rennen anschließend gebührend gefeiert wurde.