AvD-Histo-Monte: Tolle Strecken, technische Tücken
Die Teilnehmer am Start der Testprüfung
Die Domglocke hatte noch nicht neun geschlagen, da hätten die ersten Teams schon höheren Beistand benötigt. Der Fiat 124 Abarth von Dirk Lührmann und Sabine Rose-Lührmann streikte mit defektem Zündschloss. Dank göttlicher Eingebung ließ sich der Fehler lokalisieren und beheben. Die 33 eilte dem Feld hinterher. Der Mini von Reinhard Lambert und Edita Grundwald sprang auf dem Domplatz zwar an, spuckte aber Benzin und ließ sich auf die Schnelle nicht reparieren. «Es bringt nichts, den Motor sauber zu fahren», sagte Lambert. Aber die Startnummer wollte er so schnell nicht aufgeben. Ein Freund brachte spontan Ersatz aus Regensburg. Lambert und Grundwald mussten zwar für den ersten Tag die Segel streichen, gehen aber am Freitag mit einem Porsche auf die zweite Etappe.
Die BMC-Fraktion hatte irgendwie die Seuche. Auch der zweite rote Mini von Heinrich Resch und Jürgen Schwarz blieb liegen. Ein defektes Heizungsventil ließ das Kühlwasser entweichen. Auch der die Rallye begleitende AvD-Pannendienst konnte die Panne nicht beheben. Ein Clubkamerad aus Bad Kreuznach brachte das nötige Ersatzteil, so dass die Startnummer 34 zumindest aus eigener Kraft das Etappenziel erreichte und die Rallye fortsetzen kann. Vielleicht liegt es an der Farbe: Der gelbe Mini des MSC Aachen mit Peter Caspar-Bours und Heinz-Werner Schorn erfreute sich bester Gesundheit.
Aber die Technik bröckelte nicht nur bei den Briten. Der weiße Mercedes 280 SLC des Kölners Peter Lindemann war tapfer unter der Bewerbung «Die Gipfelstürmer» genannt, aber jeder Bergsteiger weiß, dass der Abstieg in Wahrheit der schwierigere Part ist. Am Benz machten die Bremsen schlapp und erforderten einen Abstecher in die Werkstatt. Eine solche mussten auch Christian Köppen und Helge Osterdell am Abend aufsuchen. An ihrem BMW 2002 Tii versagte das Differenzial. Auch hier machte sich ein guter Geist aus Velbert mit Ersatz auf den Weg. Keine 40 Kilometer nach dem Start rumpelte an einem Abzweig ein Mercedes in die Fulvia von Manuel Roth. Zum Glück kam die schöne Italienerin mit einem leichten Heckschaden davon.
Die lange Pannenliste dominierte das Geschehen am ersten Tag, denn auf den Prüfungen ging wenig schief. Im Etappenziel mochte niemand zugeben, eine der sieben Gleichmäßigkeitsprüfungen vergeigt zu haben. Trotz eines anfangs muckenden Tripmasters rapportierte Vorjahressieger Dominik an der Heiden keine Probleme. Die Startnummer 1 muss sich allerdings nach einem Tag mit Rang neun zufrieden geben. Dank einer überragenden ersten Etappe liegen Vater und Sohn Theo und Christoph Wellmann mit nur 33 Strafpunkten in Führung.
Dass die Abweichungen sich sehr im Rahmen hielten, lag nicht zuletzt an den nahezu durchgehend trockenen Straßen. Mancher Teilnehmer vermisste zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades Schnee auf den Pisten. Wenigstens waren an der Schwarzwaldhochstraße die Wälder verschneit. Die Streckenführung über die ersten 442 Kilometer bot ohnehin reichlich Hingucker. VIP-Starter Harri Toivonen machte seine Ankündigung wahr und zückte das ein oder andere Mal die Digitalkamera.
Rheinhessen lädt ein
Schon eine halbe Stunde nach dem Start kämpfte sich die Sonne durch den Hochnebel und ließ die Weinberge der Rheinebene leuchten. Im Hof von Schloss Wachenheim hielten die 79 Teilnehmer zu einem Empfang der örtlichen Sektkellerei, selbstredend alkoholfrei. Durch finsteren Wald führte die Totenkopf-Prüfung, einer der berühmtesten Strecken der legendären Rallye Vorderpfalz. Die Teilnehmer kletterten am Kandel im Schwarzwald bis auf über 1200 Meter, wurden in Haslach im Kinzigtal mit Schwarzwälder Schinken und heißem Kaffee von Rallye-Sponsor Bott empfangen. Der Monegasse Rainer Brunotte Senior ist in Sachen Landschaft und Straßen einiges gewohnt, musste aber im Etappenziel unbedingt ein Kompliment loswerden: «War hatten ganz tolle Strecken.»
Auch Frantisek Dvorak genoss die Fahrt, war aber am Abend glücklich, mit seinem Skoda 1000 MB im Ziel zu sein. «Das war schon ein anstrengender Tag», sagte der Tscheche. Wie das blühende Leben rollten dagegen Hermann Unold und Jürg Hügli ins Ziel. Ihr 53er Fiat 1100 ist zwar das älteste Auto im Feld, überstand die Etappe aber klaglos. Und Unold verkündete gar: «Wir sind noch belastbar. Ich bin 77 und könnte dasorschau: Tag 2 von Freiburg nach Aix- Gleiche nochmals fahren.» Vles-Bains
Die Domglocke hatte noch nicht neun geschlagen, da hätten die ersten Teams schon höheren Beistand benötigt. Der Fiat 124 Abarth von Dirk Lührmann und Sabine Rose-Lührmann streikte mit defektem Zündschloss. Dank göttlicher Eingebung ließ sich der Fehler lokalisieren und beheben. Die 33 eilte dem Feld hinterher. Der Mini von Reinhard Lambert und Edita Grundwald sprang auf dem Domplatz zwar an, spuckte aber Benzin und ließ sich auf die Schnelle nicht reparieren. «Es bringt nichts, den Motor sauber zu fahren», sagte Lambert. Aber die Startnummer wollte er so schnell nicht aufgeben. Ein Freund brachte spontan Ersatz aus Regensburg. Lambert und Grundwald mussten zwar für den ersten Tag die Segel streichen, gehen aber am Freitag mit einem Porsche auf die zweite Etappe.
Die BMC-Fraktion hatte irgendwie die Seuche. Auch der zweite rote Mini von Heinrich Resch und Jürgen Schwarz blieb liegen. Ein defektes Heizungsventil ließ das Kühlwasser entweichen. Auch der die Rallye begleitende AvD-Pannendienst konnte die Panne nicht beheben. Ein Clubkamerad aus Bad Kreuznach brachte das nötige Ersatzteil, so dass die Startnummer 34 zumindest aus eigener Kraft das Etappenziel erreichte und die Rallye fortsetzen kann. Vielleicht liegt es an der Farbe: Der gelbe Mini des MSC Aachen mit Peter Caspar-Bours und Heinz-Werner Schorn erfreute sich bester Gesundheit.
Technische Tücken
Aber die Technik bröckelte nicht nur bei den Briten. Der weiße Mercedes 280 SLC des Kölners Peter Lindemann war tapfer unter der Bewerbung «Die Gipfelstürmer» genannt, aber jeder Bergsteiger weiß, dass der Abstieg in Wahrheit der schwierigere Part ist. Am Benz machten die Bremsen schlapp und erforderten einen Abstecher in die Werkstatt. Eine solche mussten auch Christian Köppen und Helge Osterdell am Abend aufsuchen. An ihrem BMW 2002 Tii versagte das Differenzial. Auch hier machte sich ein guter Geist aus Velbert mit Ersatz auf den Weg. Keine 40 Kilometer nach dem Start rumpelte an einem Abzweig ein Mercedes in die Fulvia von Manuel Roth. Zum Glück kam die schöne Italienerin mit einem leichten Heckschaden davon.
Die lange Pannenliste dominierte das Geschehen am ersten Tag, denn auf den Prüfungen ging wenig schief. Im Etappenziel mochte niemand zugeben, eine der sieben Gleichmäßigkeitsprüfungen vergeigt zu haben. Trotz eines anfangs muckenden Tripmasters rapportierte Vorjahressieger Dominik an der Heiden keine Probleme. Die Startnummer 1 muss sich allerdings nach einem Tag mit Rang neun zufrieden geben. Dank einer überragenden ersten Etappe liegen Vater und Sohn Theo und Christoph Wellmann mit nur 33 Strafpunkten in Führung.
Dass die Abweichungen sich sehr im Rahmen hielten, lag nicht zuletzt an den nahezu durchgehend trockenen Straßen. Mancher Teilnehmer vermisste zur Steigerung des Schwierigkeitsgrades Schnee auf den Pisten. Wenigstens waren an der Schwarzwaldhochstraße die Wälder verschneit. Die Streckenführung über die ersten 442 Kilometer bot ohnehin reichlich Hingucker. VIP-Starter Harri Toivonen machte seine Ankündigung wahr und zückte das ein oder andere Mal die Digitalkamera.
Schon eine halbe Stunde nach dem Start kämpfte sich die Sonne durch den Hochnebel und ließ die Weinberge der Rheinebene leuchten. Im Hof von Schloss Wachenheim hielten die 79 Teilnehmer zu einem Empfang der örtlichen Sektkellerei, selbstredend alkoholfrei. Durch finsteren Wald führte die Totenkopf-Prüfung, einer der berühmtesten Strecken der legendären Rallye Vorderpfalz. Die Teilnehmer kletterten am Kandel im Schwarzwald bis auf über 1200 Meter, wurden in Haslach im Kinzigtal mit Schwarzwälder Schinken und heißem Kaffee von Rallye-Sponsor Bott empfangen. Der Monegasse Rainer Brunotte Senior ist in Sachen Landschaft und Straßen einiges gewohnt, musste aber im Etappenziel unbedingt ein Kompliment loswerden: «War hatten ganz tolle Strecken.»
Auch Frantisek Dvorak genoss die Fahrt, war aber am Abend glücklich, mit seinem Skoda 1000 MB im Ziel zu sein. «Das war schon ein anstrengender Tag», sagte der Tscheche. Wie das blühende Leben rollten dagegen Hermann Unold und Jürg Hügli ins Ziel. Ihr 53er Fiat 1100 ist zwar das älteste Auto im Feld, überstand die Etappe aber klaglos. Und Unold verkündete gar: «Wir sind noch belastbar. Ich bin 77 und könnte das Gleiche nochmals fahren.»
Vorschau: Tag 2 von Freiburg nach Aix-les-Bains
Drei verschiedene Länder stehen am zweiten Tag der 20. AvD-Histo-Monte auf dem Programm. Von Freiburg aus führt die Route schnurstracks nach Süden und über eine sonst für Fahrzeuge gesperrte Rheinbrücke in die Schweiz. Es folgt eine schöne DK im Zentrum von Rheinfelden, ein Amphitheater am Wegesrand sowie die Fahrt durch den Jura, wo die Rallye im Vorjahr fast im Schnee erstickte. Das Etappenziel in Aix-les-Bains bildet dann das Tor zu den französischen Alpen.
Drei verschiedene Länder stehen am zweiten Tag der 20. AvD-Histo-Monte auf dem Programm. Von Freiburg aus führt die Route schnurstracks nach Süden und über eine sonst für Fahrzeuge gesperrte Rheinbrücke in die Schweiz. Es folgt eine schöne DK im Zentrum von Rheinfelden, ein Amphitheater am Wegesrand sowie die Fahrt durch den Jura, wo die Rallye im Vorjahr fast im Schnee erstickte. Das Etappenziel in Aix-les-Bains bildet dann das Tor zu den französischen Alpen.