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Marokko-Rallye: Andrew Short (Husqvarna) triumphiert

Von Mario Furli
Andrew Short auf dem Weg zu seinem ersten Rallye-Sieg

Andrew Short auf dem Weg zu seinem ersten Rallye-Sieg

Andrew Short und Pablo Quintanilla sorgten für einen historischen Husqvarna-Doppelsieg bei der Rallye Marokko 2019. Toby Price (Red Bull KTM) gewann die letzte Etappe, Matthias Walkner war mit Gesamtrang 7 zufrieden.

Andrew Short gewann die Rallye Marokko 2019: Der US-Amerikaner wechselte erst vor zwei Jahren als Husqvarna-Werksfahrer in die Rallye-Szene und feierte nun seinen ersten Sieg. Damit sicherte er sich auch Gesamtrang 2 in der «2019 FIM Cross-Country Rallye WM». Gleichzeitig sorgt sein Teamkollege Pablo Quintanilla mit Rang 2 für den ersten Husqvarna-Doppelsieg in einem Event der Cross-Country-Rallye-WM.

«Ich kann es gar nicht glauben, es fühlt sich noch nicht real an. Mein Hauptziel, als es nach Marokko ging, war den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft zu sichern, aber zu gewinnen, ist irreal», schwärmte Short, den auch ein Sturz am Abschlusstag nicht aufhalten konnte. «Ich war bei der Silk Way Zweiter, was für mich schon gigantisch war, aber einige der Top-Fahrer haben da gefehlt. Jetzt sind alle hier, um sich auf die Dakar vorzubereiten. In einem so harten Wettkampf den Sieg zu holen ist großartig. Ich hätte es ohne die Unterstützung des Teams und die Chance, die sie mir in den vergangenen zwei Jahren gegeben haben, nicht schaffen können.»

Nachdem Quintanilla sich bei der Dakar 2019 verletzt hatte, meldete sich der Chilene mit einem Sieg bei bei der Atacama-Rallye und dem zweiten Gesamtrang in Marokko stark zurück. «Das Rennen war wirklich gut für mich. Ich habe mich gleich zu Beginn am Fuß verletzt, was meine Pace ein bisschen eingebremst hat, aber nachdem ich mich an das neue Roadbook gewöhnt hatte, konnte ich gute Zeiten zeigen», erzählte er. Denn in Marokko erhielten die Fahrer das neue Roadbook erstmals oft erst wenige Minuten vor dem Start.

«Am Ende wurde es Platz 2, mit dem ich sehr zufrieden bin, weil es erst mein zweites Rennen des Jahres war», unterstrich Quintanilla. «Das zeigt, dass sich die Arbeit, die wir mit dem Team und dem Motorrad leisten, sich wirklich auszahlt. Ich freue mich auch für Andrew, dass er seinen ersten Sieg und Platz 2 in der Weltmeisterschaft gesichert hat. Ich bin sehr motiviert für die Zukunft und möchte dem gesamten Team danken. Wir haben jetzt noch zwei Monate bis zur Dakar und ich glaube, dass wir als Team sehr stark sind. Ich freue mich darauf. Es ist ein sehr wichtiges Rennen für uns alle.»

Bei der über 456,8 km führenden Marokko-Rallye, der vierten Runde zur «2019 FIM Cross-Country Rallye WM», gewann der Australier Toby Price aus dem Red Bull KTM-Team die fünfte und letzte Etappe. Luciano Benavides schaffte mit dem dritten Etappenrang und dem sechsten Gesamtrang sein bestes Ergebnis, womit er den «FIM Junior Cross-Country Rally World Title» gewann. Der Österreicher Matthias Walkner komplettierte den KTM-Erfolg mit dem siebten Gesamtrang. Dazu eroberte Laia Sanz mit Rang 18 die «2019 FIM Women's Cross-Country Rallies World Championship».

Toby Price lag am letzten Tag auf dem fünften Gesamtrang, acht Minuten fehlten ihm auf die Führenden. Der Dakar-Sieger von 2019 holte dann in der Etappe auf, doch ein kleiner Sturz vereitelte seine Chance auf dem Gesamtsieg. Price musste sich mit Gesamtrang 4 zufrieden geben.

«Es war keine schlechte Rallye für mich», meinte das Kraftpaket aus Australien. «Ich habe das Podium nur knapp verpasst. Das ist frustrierend, aber diese Rallye betrachte ich als ausgezeichnetes Training für die Dakar. Nach dem Crash hatte ich einen steifen Nacken. Das Podest habe ich trotzdem nur um sieben Sekunden verpasst. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Die Navigation in Marokko war trickreich. Wir mussten mit einem Minimum an Informationen fahren.»

Matthias Walkner war nach seiner Dakar-Verletzung erst bei der dritten Runde zur Rallye-WM gestoßen, er steuerte die KTM 450 RALLYE am letzten Tag auf Platz 4 und sicherte sich Rang 7 in der Gesamtwertung. Damit konnte er wieder viel Selbstvertrauen gewinnen. «Obwohl das Ergebnis nicht ganz so ausgefallen ist, wie ich das erwartet habe, ist die Rallye recht gut verlaufen. Ich habe den Prolog gewonnen und hatte auf jedem Terrain einen gute Pace. Das neue System mit dem Roadbook, das wir erst 15 Minuten vor dem Start bekommen, ist gut. Das ist ein neues Element bei unserem Wettkampf. Aber die Details müssen noch genauer sein. Denn jeden Tag hat der Fahrer, der die Etappe eröffnet hat, viel Zeit verloren. Insgesamt bin ich happy mit dem Event. Ich werde jetzt ein paar Tage ausruhen und dann mit dem Dakar-Training beginnen.»

Die Dakar-Rallye 2020 wird von 5. bis 17. Januar erstmals in Saudi-Arabien ausgetragen.

2019 Marokko-Rallye, 5. Etappe:

1. Toby Price (KTM) 2:13:15
2. Joan Barreda (Honda) 2:16:09
3. Luciano Benavides (KTM) 2:16:25
4. Matthias Walkner (KTM) 2:16:46
5. Andrew Short (Husqvarna) 2:18:29
6. Pablo Quintanilla (Husqvarna) 2:19:22

2019 Marokko-Rallye, Provisional Overall Classification (nach 5 Etappen):

1. Andrew Short (Husqvarna) 18:03:54
2. Pablo Quintanilla (Husqvarna) 18:05:15
3. Joan Barreda (Honda) 18:06:38
4. Toby Price (KTM) 18:06:45
5. Ricky Brabec (Honda) 18:08:01
6. Luciano Benavides (KTM) 18:11:11

2019 FIM Cross-Country Rallye WM-Stand:

1. Sam Sunderland (KTM) 109 Punkte
2. Andrew Short (Husqvarna) 95
3. Kevin Benavides (Honda) 75
4. Luciano Benavides (KTM) 72
5. Joan Barreda (Honda) 65
6. Ignacio Cornejo (Honda) 58
7. Pablo Quintanilla (Husqvarna) 54

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