Armin Schwarz: Angriff bei der Baja 500
Der Trophy Truck von Armin Schwarz
Nach Platz zwei bei der Premiere der Baja Sur 500 wartet nun wieder ein echter Klassiker auf Armin Schwarz und den amtierenden SCORE Champion Steven Eugenio: Am nächsten Wochenende (4. bis 7. Juni) wird in Mexiko die 47. Auflage der Baja 500 ausgetragen. Das Rennen markiert den dritten Lauf zur SCORE World Desert Championship 2015. Dabei werden Schwarz und Eugenio mit ihrem Galindo Motorsports #1 Trophy Truck rund 500 Meilen durch den Norden der Halbinsel Baja California unter die Räder nehmen. Start- und Zielort ist wie gewohnt Ensenada am Pazifik. Schwarz fährt mit seinem Beifahrer Bryan Lyttle den ersten Teil, ab Rennmeile 260 übernehmen Eugenio und sein Co-Pilot Steve Covey das Cockpit des Trophy Truck.
Die Route der diesjährigen Baja 500 wartet mit den unterschiedlichsten Geläufen und Herausforderungen auf. Zunächst geht es auf vertrautem Terrain aus Ensenada heraus. Nach 40 Rennmeilen führt der Weg in Richtung Norden, über eine Strecke, die zuletzt vor mehreren Jahren Teil der Baja 500 war. Nach etwa 60 Rennmeilen erreichen die Crews den «Pine Forest», einen 70 Meilen langen, mittelschnellen Abschnitt durch ein Waldgebiet. Auf dieser Baja-untypischen Strecke gibt es auch einige üppige Sprünge zu bewältigen. Von dort aus geht es weiter nach Osten und zwischen den Rennmeilen 140 und 150 schraubt sich die Route um fast 1.500 Höhenmeter nach unten und durch einen Canyon zum Laguna Salada, einem ausgetrockneten Salzsee.
«Da es dort in der letzten Zeit viel geregnet hat, wurde die Route in diesem Bereich geändert», erklärt Schwarz. «Wir fahren nicht mehr über den Salzsee selbst, sondern westlich davon an den Bergen entlang, durch wirklich heftiges Gelände. Nach dem Laguna Salada führt die Route für etwa 30 Rennmeilen durch extrem sandiges Gelände. Dort können auch die tückischen ‚Siltbeds‘, tiefer, feiner Sandstaub, lauern. Da musst du dich richtig durchkämpfen und darfst keinen Verkehr haben», weiß Schwarz. Bei Rennmeile 230 geht es dann auf die Strecke, die auch bei der Baja 250 befahren wird. Durch äußerst felsige Berge und Canyons führt der Weg für Schwarz und Lyttle zum Wechselpunkt bei Rennmeile 260.
Fahrerwechsel bei Rennmeile 260
Auf Eugenio wartet nach dem Wechsel zunächst eine «Highwaysection» in Richtung Westen, ab Rennmeile 320 geht es für ihn dann über eine reinrassige Rallyestrecke. «Darauf freue ich mich schon», sagt Eugenio. «Dieser Abschnitt macht riesigen Spaß. Danach, an der Pazifikküste, komme ich allerdings in ziemlich übles Gelände. Der 20 Meilen lange Abschnitt entlang der ‚Fish Farm‘ am Pazifik ist richtig heftig. Doch ab Rennmeile 410 geht es wieder über eine tolle Rallyestrecke, bevor am Ende noch einige steile Auf- und Abfahrten warten.»
Nach dem Podiumsplatz bei der Baja Sur 500 hat sich die Mannschaft von Galindo Motorsports nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Es gibt eine wichtige technische Neuerung: Die Drosselklappen werden nicht mehr mechanisch, sondern elektronisch per Drive-by-Wire-System gesteuert. «Wir sind bei der Baja Sur 500 zum ersten Mal mit dem Dougan Acht-Drosselklappen-Motor gefahren, in dem jeder Zylinder seine eigene Drosselklappe hat. Mittlerweile wirkt soviel Sog auf die Drosselklappen ein, dass es fast unmöglich ist, sie mechanisch per Gaspedal und Gasseil optimal zu steuern. Mit der elektronischen Steuerung wird die Gasannahme und damit die Fahrbarkeit spürbar verbessert», erklärt Eugenio. Außerdem hat das Team das Motormapping noch etwas modifiziert. «Dadurch lässt sich der Trophy Truck jetzt etwas ruhiger fahren. Der war ziemlich aggressiv, immer wenn man ans Gas gegangen ist», so Eugenio.
Schwarz, Eugenio und Galindo Motorsports sind also bestens gerüstet für die Baja 500. Und wie lautet die Zielsetzung? «Ein Sieg wäre vor allem für Steven etwas Großartiges. Er hat das Rennen schon viermal gewonnen, in verschiedenen Klassen – in der Class 1600, der Class 12, der Class 1 und auf einem Pro-Motorrad. Jetzt ist er hoch motiviert, auch mit dem Trophy Truck den Sieg zu holen», sagt Schwarz. «Wichtig ist aber vor allem, gut und schnell durchzukommen. Wenn wir wieder auf das Podium fahren könnten, wäre das für uns ein brillantes Ergebnis.»