Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Schwarz schaltet in den Angriffsmodus

Von Toni Hoffmann
Martin Christensen und Armin Schwarz

Martin Christensen und Armin Schwarz

Klares Ziel: AGM-Duo Schwarz/Christensen will Vorjahreserfolg wiederholen, volle Härte: Kaum eine BAJA ist brutaler als die SCORE San Felipe 250

Vorhang auf zur wilden Wüstenshow: Zeitgleich mit dem Saisonauftakt der Formel-1-Weltmeisterschaft in Bahrain steigt nahe der amerikanischen Grenze in Mexiko ein mindestens ähnlich spannendes und faszinierendes Motorsportspektakel. Bei der SCORE San Felipe 250, dem zweiten von fünf Läufen der am besten besetzten und am härtesten umkämpften Offroadserie der Welt, kehren die Teilnehmer zum ersten von drei Gastspielen dahin zurück, wo vor über 40 Jahres alles begann: auf die mexikanische Baja California. Der Andrang ist riesig. Knapp 300 Autos, Trucks und Motorräder – vom ambitionierten Amateur im seriennahen Offroader bis zum US-amerikanischen Profirennstall mit ihren bis zu 850 PS starken Geländemonstern – wollen beim hammerharten Geländerennen mittoben.

Armin Schwarz und sein Fahrerkollege Martin Christensen vom All German Motorsports Team (AGM) wollen wie im Vorjahr aufs Siegerpodest stürmen. «Nichts anderes haben wir vor», macht der 46-jährige Franke eine klare Ansage und erklärt: «Im Januar liess uns beim Saisonauftakt im US-Bundesstaat Nevada wieder einmal die Technik im Stich. Das ist zwar ärgerlich, aber auch eine gewisse Erleichterung. Denn wollen wir bei nur fünf Saisonläufen um den Titel mitfahren, müssen wir auf jene Taktik setzen, die einem Fahrer am meisten Spass macht: Vollangriff!»

Die Ausgangslage ist viel versprechend. Denn das AGM-Team hat seinen rund 640 PS starken Buggy nochmals kräftig überarbeitet. «Jeder im Team macht sich Gedanken und bringt Ideen ein, wie wir noch besser sein können», sagt Teameigner und Schwarz-Kollege Martin Christensen. «Viele davon fliessen direkt in unser Auto das sich wie ein Formel-1-Wagen von Rennen zu Rennen weiterentwickelt. Einige unserer neusten Veränderungen sind nun deutlich zu sehen. Unter anderem habenwir die Aerodynamik vor allem im Heckbereich geändert.»

Ein markanter Heckflügel sorgt im Zusammenspiel mit einem modifizierten Fahrwerk auf den bis zu 200 Stundenkilometer schnellen Ritten durchs freie Gelände für mehr Stabilität und eine bessere Traktion. Zudem wurde in den AGM-Hallen im südkalifornischen Escondido nahe San Diego, der bärenstarke Achtzylindermotor sowie die Kraftübertragung samt Kupplung und Getriebe überarbeitet.

Die San Felipe 250 gilt als der ultimative Härtetest in der SCORE Serie. Genau 248 Meilen (knapp 400 Kilometer) gilt es im Gelände zu bewältigen – nonstop, ob bei Tag oder in der Nacht. Bei der per Los entschiedenen Startreihenfolge erhielt das All German Motorsports Team die Startnummer 101. Somit werden AGM-Startfahrer Armin Schwarz und sein Stamm-Copilot Bryan Lyttle als Erster von 20 «Unlimited» Class-1-Buggys hinter rund 31, der zumeist über 800 PS starken Trophy Trucks, auf die Jagd gehen. Der Fahrerwechsel mit Martin Christensen und dessen Navigator Tyler Irwin plant das All German Motosports Team nach rund 250 Rennkilometern respektive kurz nach Halbzeit des spektakulären Geländeritts.

«Auch in diesem Jahr könnte dies wieder der härteste Brocken der Saison werden», schaut Schwarz nach vorne: «Dass wir gut gerüstet sind, ist das eine. Ebenso wichtig wird es sein, das nötige Rennglück zu haben.»

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