Rallye Sachsen: Youngster gegen Routiniers
Felix Herbold führt überraschend in der DRM
Im Mittelpunkt des dritten Laufes zur Deutschen Rallye Meisterschaft steht die hügelige Landschaft rund um Zwickau und im Vogtland. Vom 27. bis 29. Mai kämpfen die Teams bei der AvD-Sachsen-Rallye um Punkte im Rahmen der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM), der Deutschen Rallye Serie (DRS), die hier ihren 1. Lauf ausfährt, und des ADMV-Pokals, um nur einige Prädikate zu nennen. Erwartet wird ein Duell zwischen Youngstern und Routiniers: Allen voran der 25-jährige Felix Herbold (Ismaning) im Honda Civic, der mit 44 Punkten die DRM anführt. Auf seinen Fersen ist der 23-jährige Schwabe Marc Wallenwein, der mit seinem Skoda Fabia S2000 lediglich drei Punkte dahinter liegt.
Bereits die ersten beiden Läufe zur DRM in Schleswig-Holstein und Hessen haben es gezeigt: So viel Spannung und so viele Duelle gab es die letzten Jahre schon lange nicht mehr. Allen voran überraschten zwei Youngster: Felix Herbold, der seit Jahresbeginn von Preisroboter gesponsert wird, und Marc Wallenwein, der durch Skoda Auto Deutschland gefördert wird. Herbold gewann seine Division 2 souverän bei beiden Läufen und ergänzte sein Debüt im Honda mit einem guten 7. und einem 8. Gesamtrang.
Ähnlich erfolgreich bewährte sich beim Saisonauftakt Marc Wallenwein. Ein dritter Platz in Schleswig und ein zweiter Platz in Hessen im Gesamtklassement liessen auch ihn eifrig Punkte sammeln. Spannend wird für ihn das Duell mit seinem über zehn Jahre älteren Bruder Sandro Wallenwein (Stuttgart, Subaru Impreza), beide nehmen punktgleich den Tabellenplatz zwei ein. Jeder der Brüder hatte bisher im Kampf um Platz zwei im Gesamt jeweils einmal die Nase vorne. Auf Platz vier befindet sich Lars Mysliwietz (Piesbach) mit seinem Citroen C2 R2, der als erfahrener Routinier in den ersten beiden Läufen seine Division 3 gewinnen konnte. Der 5. Platz wird gleich von drei Teams mit je 30 Punkten belegt: Als Routiniers die sechs- und vierfachen Deutschen Rallye Meister Matthias Kahle (Köln) auf Skoda Fabia S2000 und Hermann Gassner (Surheim) im Mitsubishi Lancer. Dritter im Bunde ist der 24-jährige Tim Stebani (Essen) mit seinem Opel Corsa OPC.
Der führende Youngster Herbold darf sich auf seiner Punktjagd gleich gegen 2 harte Konkurrenten in seiner Division durchsetzen: Tim Stebani und Carsten Mohe (Crottendorf), der die Wertungsprüfungen (WP) der AvD-Sachsen-Rallye bereits seit Jahren bestens kennt. «Für mich haben die Punkte in der DRM absolute Priorität. Daher werde ich versuchen, meine Division zu gewinnen und unter die Top 10 zu kommen. Das wird gegen Carsten und Tim hier keine leichte Aufgabe», erklärte der
25-jährige Herbold.
Ähnliche Herausforderungen kommen auf Marc Wallenwein zu. Der Skoda-Neuling darf sich zunächst im teaminternen Duell dem 6-fachen Deutschen Rallye Meister Matthias Kahle stellen, der im vergangenen Jahr noch mit seinem eigenen Porsche unterwegs war. Die Routiniers möchten zeigen, «wo der Hammer hängt»: Bis in die Haarspitzen motiviert sind daher auch Olaf Dobberkau (Schleusingen) und Peter Corazza (Oelsnitz). Dobberkau konnte im Porsche 911 GT3 erstmalig seit 26 Jahren wieder einen DRM-Lauf für die Stuttgarter Marke gewinnen. Peter Corazza, der kurz vor Saisonbeginn auf einen Mitsubishi Lancer EVO IX umgestiegen ist, erklärt die Anlaufschwierigkeiten zu Saisonbeginn: «Wir hatten bisher wenig Zeit, ein optimales Set-up für das neue Auto zu finden.» Auf Seiten der Routiniers wird in der Spitze auch mit Hermann Gassner im Mitsubishi, Anton Werner (Altfraunhofen) und Maik Stölzel (Zwickau) im Porsche 911 GT3 zu rechnen sein.