«Afrika» in Niedersachsen
Thomas Robel bei seinem ersten HJS-Sieg
Konstantin Keil eröffnete die Veranstaltung im VW Golf mit der ersten Bestzeit. Johannes Fürst (Subaru Impreza) und Björn Mohr (Opel Astra) gewannen die nächsten Prüfungen. Nach einer sehr kurzen, aber anspruchsvollen Sprintprüfung stand im Anschluss ein Rundkurs mit langen Vollgasanteilen an. Während Keils Golf mit geplatztem Kühlerschlauch ein Hitzekollaps drohte, halfen alle Kontrahenten mit, indem sie ihre Wasservorräte für den stark erhitzten Golf opferten. «Das war eine grosse Geste, die Hilfsbereitschaft untereinander ist wahrscheinlich so gross wie in keiner anderen Motorsportserie», freut sich Konstantin im Ziel, der zwar auf den letzten Platz zurückfiel, aber das Ziel in Wertung erreichte.
Für Holger Knöbel und Dominik Fischer wird der in vier Runden zu absolvierende Rundkurs zur Schicksalsprüfung. Beide lagen auf erfolgsversprechenden Positionen, doch eine Runde zu viel bzw. eine Runde zu wenig liessen sie hoffnungslos weit zurück fallen. Somit kam es zu einem packend heissen Dreikampf zwischen dem in der Meisterschaft führenden Björn Mohr und den beiden Youngster Johannes Fürst und Thomas Robel in einem weiteren VW Golf. Daniel Schmidt fuhr mit dem Skoda Fabia der Autotechnik-Center GmbH mit konstanten Zeiten auf den vierten Rang und setzte sich mit 9 Sekunden gegen den Opel Astra von Alois Scheidhammer durch.
Björn Mohr klagte im letzten Service über Leistungsverluste im unteren Drehzahlbereich. Derweilen setzte der «Toro Rosso» aus der Lausitz in WP 9 und 11 die schnellste Zeit und fährt damit seinen ersten Sieg in der HJS Diesel Rallye Masters. Trotz Bestzeit in WP 10 gelingt es Johannes Fürst nicht mehr Björn Mohr noch abzufangen, der sich über taktisches Fahren noch immer keine Gedanken zu machen scheint.
Damit aber noch lange nicht genug, da gab es ja noch Ulrike Krafft, die als Gaststarterin eine Menge zu berichten hatte: «Das war Abenteuer pur! Rundstreckenrennen und Rallye fahren das ist wie Tennis und Volleyball – beides Ballsportarten, aber völlig unterschiedlich. Der erste grosse Unterschied bestand darin, dass ich ständig eine Stimme hörte, die mich anfangs total ablenkte und nervte. Kathi las mir den Aufschrieb vor und ich konnte diese Vielzahl an Informationen auf den ersten Prüfungen nicht schnell genug verarbeiten. Abschliessend bleibt zu sagen, dass es auf alle Fälle eine tolle Erfahrung für mich war, die ich gerne auch wiederholen möchte…», resümierte Ulrike Krafft nach ihrem ersten Rallyeabenteuer sichtlich erschöpft aber glücklich am Abend. Im Service stand ihr mit Anja Holzbrecher (24 Jahre) und Ramona Hübner (21 Jahre) die Crew der Speedladys zur Seite, die mit grossem Einsatz den Opel Astra bestmöglich vorbereiteten.