Regenschlacht auf der Alb
MohrBeckerSiegerbw
Pünktlich zur ADAC Rallye Baden-Württemberg (23./24. Juli 2010) verabschiedete sich der Hochsommer aus Deutschland. Fahrer, Helfer und Zuschauer wurden bei teilweise sintflutartigen Regenfällen auf eine harte Probe gestellt – kurz vor dem Finale trockneten die Strassen ab und der Zieleinlauf fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Davor standen knapp 120 Wettbewerbskilometer auf dem Programm, die alles, nur keine leichte Aufgabe darstellten.
Während der Grossteil der Teilnehmer die Rallye mit reduziertem Tempo eröffnete, gaben zwei Opel Astra Besatzungen die Pace vor. Holger Knöbel nahm sich den Saarländer Jörn Limbach an Bord und versuchte den Durchmarsch der in der Meisterschaft führenden Björn Mohr und Oliver Becker zu verhindern. In der zweiten Prüfung attackierte Johannes Fürst im Subaru Impreza und spielte damit die Vorteile seines allradgetriebenen Fahrzeugs aus. «Ein leichter Ausritt an einer Naturschikane kostete ca. 20 Sekunden und damit die Bestzeit. Von da an beklagten wir Leistungsverluste, was uns im Ziel der WP 7 schliesslich zur Aufgabe zwang. Anscheinend gibt es irgendwo ein Elektronikproblem, das uns bereits während der gesamten Saison begleitet…», resümierte der junge Bayer enttäuscht. Noch schlimmer traf es mit Dominik Fischer einen weiteren Youngster. Das Ziel bereits vor den Augen legte ein Turboschaden den Skoda Fabia auf den letzten Metern lahm und vereitelte damit eine vordere Platzierung in der Meisterschaft.
An der Spitze lagen weiterhin Björn Mohr und Holger Knöbel, was sich auch während des weiteren Rallyeverlaufes nicht mehr ändern sollte. Trotz einer heftigen Schlussattacke fehlten Knöbel am Ende die Winzigkeit von 3,9 Sekunden: «Das war das beste Duell der Saison! Es machte riesigen Spass gegen Holger zu fahren. Wir fuhren auf der letzten Rille und leisteten uns keinen Fehler. Ich bin einfach nur glücklich, dass es nach dem Desaster im letzten Jahr diesmal so perfekt für uns läuft», strahlt und bedankt sich Mohr freudestrahlend bei seinem Umfeld. Der neuerliche Divisionssieg eröffnet dem Team neben der HJS Diesel Rallye Master eine weitere Option. In der ADAC Rallye Masters liegen die Opel-Piloten mit nur wenigen Zählern Rückstand auf Platz 3.
Um den letzten verbleibenden Podiumsplatz fuhren Thomas Robel und Konstantin Keil, die beide mit einem VW Golf V antraten. Letztendlich setzte sich Keil durch und fuhr sich den Frust der ersten Saisonhälfte von der Seele. Mit immer schneller werdenden Zeiten macht Florian Wacha mit Vater Jörg auf sich aufmerksam. Selbst ein „OH-Erlebnis“ nach einem gewaltigen Sprung konnte den Vorwärtsdrang nicht bremsen, was mit Rang fünf das bis Dato beste Ergebnis bedeutet. Die beiden Routiniers Daniel Schmidt (Skoda Fabia) und Alois Scheidhammer im Opel Astra mussten sich mit den weiteren Platzierungen begnügen.