Wallenwein feiert Doppelsieg
Sandro (Mitte li.), Mark (Mitte re.)
Nach 15 Wertungsprüfungen mit rund 150 Kilometern auf Bestzeit gewinnt Sandro Wallenwein im Subaru Impreza vor seinem jüngeren Bruder Mark, der im neu aufgebauten Wallenborn Fabia S2000 bis zur letzten Prüfung um den Sieg kämpfte. Winzige 3,1 Sekunden trennte das schnellste Bruderduo Deutschlands beim Zieleinlauf in der St. Wendler Innenstadt, wo sie von Bürgermeister Klaus Bouillon freundlich empfangen wurden.
Vorausgegangen war eine Rallye, die in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad an der obersten Skala einzustufen war. Mischprüfungen mit Wechsel zwischen langen Asphaltpassagen und kurzen Schotterstücken, Dunkelheit und Nebel – sehr viel Nebel, der am Freitagabend den Teams grosse Probleme bereitete. Gerade hier spielten Sandro Wallenwein und Marcus Poschner ihre Routine gekonnt aus und verpassten der starken Konkurrenz mit über 40 Sekunden Vorsprung eine unruhige Nacht. Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk haderten derweil mit einer defekten Gegensprechanlage, was ihnen bei diesen widrigen Bedingungen natürlich einen satten Zeitverlust bescherte.
Sehr lange konnte sich das Subaru-Duo über den komfortablen Vorsprung allerdings nicht freuen, denn ein Reifenschaden zur Halbzeit kostete knapp eine Minute. Mark und Stefan liessen sich nicht zwei Mal bitten und nutzten die Chance zur kurzfristigen Führungsübernahme. Sandro und Marcus attackierten fortan auf der buchstäblich letzten Rille und bekräftigten mit dem ersten Gesamtsieg der Saison ihren Wunsch einer erfolgreichen Titelverteidigung. «Puh, das war schon eine nervenaufreibende Rallye. Ich bin überglücklich und zufrieden, besser hätten wir es uns nicht erträumen können», strahlt Teamchef Thomas Wallenwein.
«Der Saisonstart macht natürlich grosse Lust auf mehr. Die Konkurrenz ist in diesem Jahr auf alle Fälle sehr stark, auch wenn hier viele Piloten mit Problemen kämpften und dadurch zurückfielen oder gar aufgeben mussten. Es machte grossen Spass, mit Mark um den Sieg zu kämpfen, den ich ihm natürlich auch gegönnt hätte, doch Geschenke macht man sich zu Weihnachten, und wir wollten natürlich beide gewinnen. Jetzt freue ich mich mit ihm gemeinsam die letzten drei Wochen des Subaru Wintertraining in Finnland durchzuführen», so Sandros Resümee zum ‚Saarland-Krimi’ in der Team-Mitteilung.
«Für dieses Mal bin ich mit dem zweiten Platz sehr zufrieden! Ich muss unserem Team ein grosses Kompliment aussprechen, das mit dem kompletten Neuaufbau des Fabia S2000 innerhalb von nur zwei Wochen sein Meisterstück absolvierte. Ich danke Frantz Wallenborn für das Vertrauen in unsere Mannschaft. Zum Shakedown am Donnerstagabend sass ich zum ersten Mal im Wagen, und wir nutzten diesen, um ein Setup zu erarbeiten. Der Wagen lief einwandfrei, lediglich die defekte Intercom-Anlage machte am ersten Tag Probleme. Bereits in drei Wochen starten wir bei der Wikinger-Rallye im obersten Norden Deutschlands zum zweiten Meisterschaftslauf. Hier werden wir versuchen, erneut oben auf dem Podest zu landen», blickt Mark Wallenwein optimistisch voraus.