Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Marijan Griebel setzt sich durch

Von Toni Hoffmann
Sachsen-Sieger Marijan Griebel

Sachsen-Sieger Marijan Griebel

Tolle Stimmung vor historischer Kulisse in Zwickau, Griebel feiert dritten Saisonsieg, Mohr verteidigt die Meisterschaftsführung, finnisches Team auf dem Siegerpodium.

Der vierte Lauf zur HJS Diesel Rallye Masters fand im Rahmen der AvD Sachsen Rallye in Zwickau statt. Am 11. und 12. Mai verwandelte sich die wunderschöne Altstadt in ein grosses Fahrerlager und vermittelte eine unvergleichliche Atmosphäre.

Während der ersten drei Wertungsprüfungen, darunter auch der Stadtrundkurs «Glück-Auf-Brücke» vor einer gigantischen Zuschauerkulisse, lagen drei Opel Astra Piloten an der Spitze. Björn Mohr und Marijan Griebel trieben sich mit Hundertstelsekunden Abständen an die Grenzen – mit leichtem Respektabstand folgte Alois Scheidhammer, dahinter bereits der «fliegende Finne» Kai Ahola im Fiat Punto, dessen Form stetig nach oben zeigt.

Für Lokalmatador Daniel Schmidt im VW Scirocco war zu diesem Zeitpunkt die Rallye bereits zu Ende: «Nach ca. zwei Kilometern fing die Kupplung an zu rutschen. Wenig später ereilte uns dann noch ein Differenzialschaden, der ein Loch in die Kupplungsglocke schlug – das ist dann der vierte Ausfall beim achten Lauf im VW Scirocco – das geht eigentlich gar nicht», resümierte der Hartensteiner KFZ-Meister sichtlich enttäuscht.

Die zweite Wertungsrunde fand bei Einbruch der Dunkelheit statt, dabei verdunkelte sich der Himmel ungewöhnlich schnell - gewaltige Gewitterwolken zogen heran. Während sich der Regen bei den ersten beiden Prüfungen nur auf die Verbindungsetappen ergoss, setzte ein heftiger Schauer den Zuschauerrundkurs komplett unter Wasser. Wasserfontänen von bis zu fünf Metern und Sichtverhältnisse gen Null – keine leichte Aufgabe, doch die Piloten behielten die Nerven und brachten ihre Fahrzeuge sicher ins Ziel.

Während Marijan Griebel zum richtigen Zeitpunkt auf die Hankook Regenreifen wechselte, griff sein ärgster Wiedersacher Björn Mohr daneben: «Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir wechselten vor WP 4 bereits die Reifen, da war die Strecke aber vollkommen trocken. Danach wechselten wir zurück, doch dann kamen diese sinnflutartigen Niederschläge. Wir haben über 40 Sekunden verloren, unter normalen Umständen können wir diesen Rückstand nicht mehr aufholen», mit diesen Worten verabschiedete sich der Meisterschaftsführende in die Nachtruhe.

Hektische Betriebsamkeit und kollegiales Schrauben gab es zum Abschluss des ersten Tages bei Alois Scheidhammer zu sehen, der sich aufgrund einer abgerissenen Antriebswelle mit letzter Mühe in den rettenden Service schleppte. Sven Mangelsen und Volker Kirschbaum mussten ihren VW Golf mit Leistungsverlusten vorzeitig abstellen.

Am zweiten Tag änderte sich an den Positionen nicht mehr viel. Marijan Griebel reduzierte das Risiko und verwalteten den Vorsprung. Im Ziel feierte das pfälzische Team den dritten Sieg beim vierten Lauf. Björn Mohr und Oliver Becker attackierten so stark sie konnten, verkürzten den Abstand und mussten sich dennoch mit Rang zwei begnügen. Ihr Vorsprung in der Tabelle schmilzt auf acht Zähler zusammen. Auf Rang drei fuhr die finnische Besatzung Kai Ahola und Peter Flythström, die während des gesamten Wochenendes prominente Unterstützung von Kristian Sohlberg genoss.

Die bayerische Abordnung mit Alois Scheidhammer und Willi Trautmannsberger schrammten mit wenigen Sekunden Rückstand am Podium vorbei. Auf Rang fünf folgten Maurice Moufang und Katrin Rost im BMW 120 D, dem einzigen heckgetriebenen Fahrzeug der HJS Diesel Rallye Masters. Thomas Hölzlhammer zeigte mit einigen schnellen Zeiten das vorhandene Potential, doch sorgten kleinere technische Probleme, wie eine defekte Gegensprechanlage, für grössere Zeitverluste. Thomas Rogoss beendete die Rallye nach einem unplanmässigen Abstecher abseits der Ideallinie vor Sascha Kirst (beide Opel Astra), dem als Neueinsteiger der Sprung unter die Top 10 in der Tabelle gelingt.

Für die HJS Diesel Rallye Masters startet nun die Sommerpause. Die nächsten beiden Wertungen werden bei der ADAC Rallye Deutschland (24. / 25. August) in Trier ausgefahren. Im Rahmen der Rallye Weltmeisterschaft ist vor mehr als zweihunderttausend Zuschauern Hochspannung garantiert, denn hier könnte bereits eine Vorentscheidung um den Meistertitel fallen.

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