MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aprilia-Rennchef Albesiano: «Winglets machen Sinn»

Von Ivo Schützbach
In der MotoGP-Klasse gehören Verkleidungen, die für zusätzlichen Anpressdruck sorgen, zum Alltagsbild. Aprilia arbeitet an einer Lösung für die Superbike-WM, wie Rennchef Romano Albesiano im Exklusiv-Interview verriet.

Um die Wheelie-Neigung zu vermindern und mehr Anpressdruck am Vorderrad zu schaffen, erfand Ducati für sein MotoGP-Bike die Winglets – Flügel an der Verkleidung. Diese wurden nach der Saison 2016 verboten, verschwanden aber nicht. Die Hersteller nützen seitdem Lücken im Reglement, statt Flügel anzubauen, integrierten sie diese in die Verkleidung.

Als erste Manufaktur stellte Aprilia Anfang November 2017 auf der EICMA in Mailand ein Serien-Superbike mit Winglets vor, die RSV4 FW. Als Basismotorrad dient die Aprilia RSV4 RR Race Pack, welche in vier Ausbaustufen als FW-Version erhältlich ist. Wer das Beste will, greift zur RSV4 FW-GP. Der Motor basiert auf dem V4 der RS-GP 15, der 2015er-Version von Aprilias MotoGP-Motorrad. Er hat 81 mm Bohrung und pneumatisch betätigte Ventile. Mehr als 250 PS sind versprochen.

In der Superbike-WM werden wir dieses Motorrad nie zu sehen bekommen, da es mit 160.000 Euro viermal so teuer ist, wie es sein dürfte. Die Versionen R-FW Stock1, R-FW Stock2 und R-FW SBK liegen allesamt unterhalb des erlaubten Kostendeckels von 40.000 Euro und verfügen über eine Verkleidung mit Winglets. Ob eines der Modelle 500 Mal gebaut wird, was für eine Homologation notwendig wäre, ist unbekannt. Oder ob Aprilia für 2019 eine spezielle Version für die Superbike-WM präsentiert.

SPEEDWEEK.com gewährte Rennchef Romano Albesiano exklusive Einblicke.

Romano, ist es vorstellbar, dass Aprilia ein Superbike mit Winglets homologiert?

Wir als Aprilia Racing verkaufen ja bereits Spezialteile wie Winglets.

Es gab in MotoGP viel Gerede um die Winglets. Sie wurden aus Sicherheitsgründen verboten – aber wie jeder sehen kann, sind sie immer noch da.

Winglets an einem Motorrad tragen aktiv zur Sicherheit bei, auch an einer Serienmaschine. Sie sorgen für mehr Bremsstabilität – in Zukunft werden wir das zu sehen bekommen.

Es wäre also logisch, die Winglets zu homologieren?

Ja, das wäre logisch.

Glaubst du, dass Winglets auch in der Superbike-WM bald zum Alltagsbild gehören?

Ich kenne nicht die Pläne der anderen Hersteller. Es ist möglich – auch wenn ich nichts über Projekte von Aprilia verraten kann. Es würde Sinn machen.

Wenn ihr ein Motorrad mit Winglets homologieren wollt, dann müsst ihr davon 500 Stück bauen. Glaubst du, dass ihr diese auch verkauft bekommt?

Was meinst du zu dem Bike mit Winglets, das wir auf der EICMA vorgestellt haben? Wir erhielten gute, kritische Rückmeldungen.

Eugene Laverty beendete die Superbike-WM 2017 nur auf Platz 10. Können wir dieses Jahr mehr erwarten?

Sicher erwarten wir dieses Jahr mehr.

Und wie wollt ihr das erreichen?

Wir haben jetzt ein Jahr Erfahrung mit Eugene auf dem Motorrad. Er musste sich erst wieder an das Superbike und die Reifen gewöhnen. Jetzt haben alle im Team mehr Erfahrung mit dem Motorrad, das Bike steht besser da als letztes Jahr.

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