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Sandro Cortese: «Mit dem Superbike muss das sitzen»

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese wird am kommenden Samstag sein Renndebüt in der Superbike-WM geben

Sandro Cortese wird am kommenden Samstag sein Renndebüt in der Superbike-WM geben

Als Achter beim zweitägigen Phillip-Island-Test schlug sich Superbike-Rookie Sandro Cortese mit der GRT-Yamaha achtbar. Der Supersport-Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Am Montag fuhr Sandro Cortese zum ersten Mal mit einem Superbike auf der Highspeed-Piste auf Phillip Island, in 1:31,639 min büßte er überschaubare 0,5 sec auf den schnellsten Yamaha-Piloten ein – Alex Lowes aus dem Pata-Yamaha-Werksteam fuhr 1:31,146 min.

Am zweiten Testtag steigerte sich der Berkheimer um 0,6 sec auf eine 1:31,077 min und beendete den letzten Vorbereitungstest vor dem Saisonauftakt auf der achten Position, nur 0,3 sec hinter der besten Yamaha seines GRT-Kollegen Marco Melandri.

SPEEDWEEK.com unterhielt sich mit dem Supersport-Weltmeister über seine Eindrücke und Erwartungen für den Saisonauftakt am kommenden Wochenende.

Sandro, wie lautet dein Fazit vom letzten Wintertest auf Phillip Island?

Ein positiver Test. Wir haben viele Dinge ausprobiert, was wir vorher nie gemacht haben – zum Beispiel ganz neue Geometrie-Einstellungen. Höher, tiefer, mehr Gewicht nach vorne oder hinter. Einfach um zu sehen, ob sich daraus neue Möglichkeiten für mich ergeben. Wie es jetzt ist, bin ich glücklich. Achter der Zeitenliste ist auch okay. Die Top-2 sind zwar schon sehr flott unterwegs, danach relativiert sich das aber.

Zu Melandri fehlen dir 0,3 sec und der war bester Yamaha-Pilot – verstecken musst du dich nicht!

Sehe ich auch so, mit unserer Arbeit bin auch zufrieden. Jetzt steigt bei mir aber die Spannung auf das erste Rennen. Gegen Mittag bin ich eine Renndistanz gefahren, auch um meine Fitness zu testen. Ich habe es zuerst langsam angehen lassen, weil ich vorher nie so viele Runden an einem Stück gefahren bin. Etwa zur Hälfte habe ich gemerkt, dass ich hätte mehr pushen können. Das Thema haben wir jetzt abgehakt.

Wie ordnest du deinen Long-Run ein? Bautista fuhr elf Runden in 1:30 min!

Habe ich auch gesehen. Álvaro fuhr hohe 1:30 min oder tiefe 1:31er. Ich bin tiefe 1:32 min gefahren. Aber wenn man sich die anderen Top-Piloten anschaut, dann sind die vielleicht nur 0,2 bis 0,3 sec schneller. Im Pulk werde ich das mitfahren können, denke ich. Auf Davies bin ich aufgelaufen, was nicht schlecht war. Gefühlt war ich etwas schneller und konnte dann auch mal das Überholen ausprobieren.

Klappt das Ausbremsen mit dem Superbike schon?

Naja, es ist schon was anderes als in der Supersport-Klasse. Man muss das Vertrauen haben. Denn wenn man mit dem Superbike ansetzt und spitz reinbremst, muss man es durchziehen. Mit dem Supersport-Bike ist der Speed langsamer und man kann noch reagieren.

Mit den Eindrücken vom Test: Was rechnest du dir am Rennwochenende aus?

Ein Top-10-Finish wäre ein Erfolg.

Werner Daemen meint, mit deinem Talent und deinem Team könntest du sofort zwischen Platz 5 und 10 fahren.

Der Level in der Superbike-WM ist echt hoch – ein Platz in den Top-10 ist ein Erfolg. Ich will mich auch nicht selbst zu sehr unter Druck setzen. Gerade die vorderen acht sind echt schnell, entsprechend sind schnelle Jungs zwischen fünf und acht. Da wäre ein van der Mark oder ein Razgatlioglu. Sykes und Haslam kann ich noch nicht richtig einzuschätzen. Das Rennen zu Ende fahren, ist das oberste Ziel.

Wird dir das Sprintrennen leichter fallen?

Da wird es wohl Spezialisten geben, die ihr Gehirn abschalten und alles geben. Wenn die in den ersten fünf Runden davonfahren, holt man sie in den letzten fünf auch nicht mehr ein. Für Unterhaltung wird es sicher sorgen, wobei ich der Meinung war, dass zwei Rennen am Wochenende echt ausreichend sind.

Superbike-Test Phillip Island, kombinierte Zeiten 18./19. Februar:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1 Alvaro Bautista (E) Ducati 1:30,303 min
2 Tom Sykes (GB) BMW 1:30,539 0,236 sec
3 Leon Haslam (GB) Kawasaki 1:30,668 0,365
4 Jonathan Rea (GB) Kawasaki 1:30,722 0,419
5 Marco Melandri (I) Yamaha 1:30,760 0,457
6 Toprak Razgatlioglu (TR) Kawasaki 1:30,840 0,537
7 Michael vd Mark (NL) Yamaha 1:30,911 0,608
8 Sandro Cortese (D) Yamaha 1:31,077 0,774
9 Alex Lowes (GB) Yamaha 1:31,146 0,843
10 Jordi Torres (E) Kawasaki 1:31,224 0,921
11 Leandro Mercado (RA) Kawasaki 1:31,328 1,025
12 Markus Reiterberger (D) BMW 1:31,376 1,073
13 Leon Camier (GB) Honda 1:31,443 1,140
14 Chaz Davies (GB) Ducati 1:31,796 1,493
15 Ryuichi Kiyonari (J) Honda 1:31,860 1,577
16 Eugene Laverty (IRL) Ducati 1:31,986 1,683
17 Michael Rinaldi (I) Ruben 1:32,083 1,780
18 Alessandro Delbianco (I) Honda 1:32,979 2,676
19 Troy Herfoss (AUS) Honda 1:33,130 2,827

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