Schmitters Chirurg richtete sich nach dem Gasgriff
Dominic Schmitter mit seiner R1 von YART – die Narben an der Hand sind gut zu sehen
Den für Assen im April geplanten Wildcard-Einsatz musste Dominic Schmitter nach seinem Sturz beim Training in Cartagena am 19. März absagen, der Rheinthaler zog sich damals drei Trümmerbrüche, einen Gelenkbruch sowie drei gerissene Sehnen in der rechten Hand zu.
Dieses Wochenende ist der Schweizer Superbike-Champion in Misano dabei, das Yamaha Austria Racing Team von Mandy Kainz stellt ihm eine perfekt vorbereitete R1 zur Verfügung, die sich lediglich durch die Software der Elektronik von den fünf permanenten WM-Maschinen von Alkex Lowes, Michael van der Mark, Sandro Cortese, Marco Melandri und Loris Baz unterscheidet.
2016 fuhr Schmitter seine einzige komplette Saison in der Superbike-WM auf der nicht konkurrenzfähigen Kawasaki des Grillini-Teams. 2017 war er mit Wildcard in Jerez dabei, das deutsche Team von Denis Hertrampf hatte damals aber kaum Zeit die GSX-R1000RR vorzubereiten, es gab jede Menge Kinderkrankheiten und es wurden nur die Plätze 20 und 21.
Gesundheitlich geht es Schmitter inzwischen einigermaßen gut, seit seinem Comeback gewann er zwei Rennen zur Schweizer Meisterschaft in Dijon und fuhr bei der IDM in Oschersleben auf die Plätze 5 und 2. Beschwerdefrei ist er mit seiner lädierten rechten Hand aber nicht.
«Am 2. Juli, nach der Schweizer Meisterschaft in der Slowakei, kommen die Nägel und Platten hoffentlich raus», erzählte der 25-Jährige SPEEDWEEK.com in Misano. «Vorab habe ich ein Operationsgespräch. Wenn mir der Chirurg versichern kann, dass in den folgenden zwei Wochen alles verheilt, damit ich dann in Brünn fahren kann, dann lasse ich es machen. Die Platte im Handgelenk, welche die Trümmer zusammenhält, ist am Handwurzelknochen. Ich kann die Hand nicht gut bewegen, sie spannt und wird warm, das alles stört beim Fahren. Vor der ersten OP nahm der Chirurg einen Gasgriff von mir, um zu sehen, wie viel Bewegungsfreiheit er einplanen muss. Die Hand wird taub und tut auch weh, aber fahren geht.»
YART und Schmitter präsentieren sich in Misano WM-würdig, für ein einzelnes Rennen wird großer Aufwand betrieben. «Assen konnte ich ja nicht fahren, deshalb denken wir über einen zweiten Einsatz nach», verriet der Yamaha-Pilot. «Ich will unbedingt noch mal fahren, es kommt nur ein Rennen in Frage. Ich habe mit Hess Racing einen Vertrag für die IDM und werde in Hockenheim fahren, deshalb kommt Magny-Cours nicht in Frage. Die beste Möglichkeit ist deshalb Katar, das Rennen ist auch gut für die Sponsoren. Da wird nachts gefahren, das Motorrad sieht schön aus und alle sind dort recht entspannt, weil die Saison zu Ende ist. Ich verspreche mir viel davon, mein Ziel ist und bleibt die WM. Ich konnte kürzlich in der IDM trotz kaputter Hand einen zweiten Platz einfahren, bei den Tests in Cartagena war ich sehr schnell.»
Der Schweizer Bekleidungshersteller iXS unterstützt Schmitter bei seinen WM-Ambitionen und prangt in Misano prominent auf der Verkleidung. «Ich kann der Hostettler Group, allen voran Peter Hostettler, nur danke, dass sie das alles ermöglichen und bei diesem Projekt dabei sind», hielt Dominic fest. «Das ist nicht selbstverständlich – es wäre schön, wenn wir die Partnerschaft fortsetzen können.»