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Manager von Rea: «Markenwechsel nicht ausgeschlossen»

Von Ivo Schützbach
Chuck Aksland, seit Jahren Manager von Rekordweltmeister Jonathan Rea, tätigt auf Phillip Island einen seiner seltenen Besuche im SBK-Fahrerlager. Wie er die Zukunft des Kawasaki-Stars einschätzt.

Jonathan Reas Vertrag mit Kawasaki endet nach der Saison 2020, seit 2015 steht er bei den Japanern in Lohn. Mit fünf WM-Titeln und 88 Siegen ist der 33-Jährige der erfolgreichste Superbike-Pilot, natürlich will ihn Kawasaki auch für die nächsten zwei Jahre binden.

Für 2021 bringt Kawasaki ein neues Motorrad, jeder kann sich ausmalen, dass es im Stil der Ducati Panigale V4R oder Honda CBR1000RR-R Fireblade sein wird. «Kawasaki ist nicht hier, um nur mitzufahren», betont Manager Ichiro Yoda. «Wir wollen gewinnen und schauen, was dafür notwendig ist.»

Rea wird immer wieder mit dem MotoGP-Fahrerlager in Verbindung gebracht, zuletzt mit dem Werksteam von Ducati.

Stimmt der Bericht einer italienischen Website, dass Johnny Rea ein Angebot vom Ducati-MotoGP-Werksteam vorliegen hat, fragte SPEEDWEEK.com bei seinem Manager Chuck Aksland nach. «Nein», unterstrich der Amerikaner. «Ich rede mit vielen Herstellern über viele Dinge, aber nicht mit Ducati über MotoGP.»

In Anbetracht der überschaubaren Erfolge von Superbike-Stars wie Colin Edwards, Troy Corser, Noriyuki Haga, Troy Bayliss, Ben Spies und James Toseland in der MotoGP-WM, ist das Interesse an SBK-Piloten gering. In den letzten zehn Jahren konnte sich lediglich Cal Crutchlow (3 Siege, 19 Podestplätze) etablieren.

«Die Priorität von Jonathan ist, in der Superbike-WM zu bleiben», erzählte Aksland. «Er ist glücklich hier, genießt die Serie, die Anzahl Rennen und das Siegen. Um mit 33 Jahren den Schritt in die MotoGP-WM zu wagen, müsste man ihm das richtige Paket anbieten. Dann wäre er sicherlich interessiert. Aber dieses Paket müsste schon sehr gut sein, um ihn aus der Superbike-WM wegzulocken.»

Aksland glaubt, dass Rea in MotoGP vieles zu bieten hätte: «Ich war lange im MotoGP-Fahrerlager, dort gibt es viele talentierte Fahrer. Was Jonathan Rea von ihnen abhebt, ist seine Siegermentalität. Er weiß, wie man Rennen und Weltmeisterschaften gewinnt. Sicher, er würde nicht auf das Motorrad steigen und im ersten Jahr Weltmeister werden. Aber er hat das Talent, um MotoGP-Weltmeister zu werden. Er fuhr 2012 zwei MotoGP-Rennen, als er Casey Stoner ersetzte. Damals wurde er Achter und Siebter, obwohl er fast keinen Test zuvor hatte. In Misano verpasste er einen ganzen Tag wegen des Wetters. In Aragon schlug er Rossi. Würde er das heute tun, was würden die Leute sagen? Siebter und Achter ist sehr gut unter den damaligen Umständen. Er war bei weitem nicht der Letzte der Werksfahrer.»

In der Superbike-WM laufen beinahe alle Verträge nach dieser Saison aus. Aktuell ist nur bekannt, dass Alvaro Bautista (Honda) und Tom Sykes (BMW) eine Option für 2021 haben.

«Deshalb bin ich hier», grinste Aksland. «Bis April oder Mai werden wir wissen, in welche Richtung es geht.»

Ist nach fünf Titelgewinnen von Rea in Folge für Kawasaki ein Markenwechsel für 2021 vorstellbar? «Es gibt nichts, was ich mir nicht vorstellen kann», bemerkte sein Manager. «Alles hängt davon ab, wie sehr sich ein Werk der Sache verschrieben hat. Man muss sich nur anschauen, was Honda derzeit in der Superbike-WM unternimmt. Alles wird davon abhängen, was Kawasaki für ein Motorrad bringt. Wenn sie weitermachen wie bislang und neue Teile oder ein neues Bike bringen, dann würde das Jonathan motivieren zu bleiben. Das wissen wir bislang aber nicht sicher. Die Gespräche laufen. Wenn Kawasaki weiterhin pusht und sich den anstehenden Kämpfen stellt, dann bestärkt das Jonathan darin zu bleiben. Ist das nicht der Fall, kann ich einen Markenwechsel nicht ausschließen.»

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