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SBK in Asien: Ohne gute Fahrer hat die Dorna Sorgen

Von Ivo Schützbach
​ Besonders die Wachstumsmärkte in Südostasien versprechen den Motorradherstellern steigende Absätze. Trotzdem tut sich die Superbike-WM schwer, dort Fuß zu fassen.

Seit der Gründung der Superbike-WM 1988 sahen wir in Asien Rennen in Japan, Indonesien, Thailand und Malaysia.

Im Kalender 2020 fehlt ein Asien-Event, obwohl besonders die Märkte in Südostasien für alle Hersteller zu den wichtigsten gehören.

In Sepang/Malaysia gastierte die Superbike-WM zuletzt 2016. Weil die Zuschauerzahl in drei Jahren nicht im erwünschten Maß gesteigert werden konnte, fährt auf der Strecke neben dem Flughafen Kuala Lumpur nur noch die MotoGP-WM – mit Riesenerfolg.

Auf dem Chang Circuit in Buriram sorgte die seriennahe Weltmeisterschaft von 2015 bis 2019 für viel Begeisterung. Doch als der Chang Circuit für 2018 einen MotoGP-Vertrag abschloss und die Hersteller ihr gesamtes Marketing-Budget seither dafür aufwenden, fiel die Superbike-WM durch den Rost.

Langjährige Versuche in Indien zu starten, scheiterten zu Beginn der letzten Dekade an komplizierten Zollverordnungen und mangelndem Interesse des lokalen Promoters auf dem Buddh Circuit in Greater Noida.

2021 kehrt Indonesien mit der im Bau befindlichen Rennstrecke auf Lombok in den Kalender zurück. In Indonesien gastierte SBK bereits von 1994 bis 1997 in Sentul, südlich der Hauptstadt Jakarta.

«Es ist nur eine Frage der Zeit», meinte Marc Saurina, SBK Marketing Director von Vermarkter Dorna, auf die Frage, weshalb es nicht mehr Rennen in Asien geben wird. «Als Dorna Gruppe kommen viele auf uns zu und wollen ein MotoGP-Rennen haben, immer wieder wird auch nach der Superbike-WM gefragt. Einige können kein MotoGP-Rennen bekommen, für sie ist SBK eine gute Option. Es ist nicht so, dass wir nicht in Asien fahren wollen. Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass mit Rennen dort hohe Kosten verbunden sind.»

Aktuell ist es so, dass sich diese Mehrkosten nicht mit den zu erwartenden Mehreinnahmen decken lassen. «Wenn wir gute Fahrer aus Asien hätten, wäre es einfacher für uns», unterstrich Saurina gegenüber SPEEDWEEK.com.

Derzeit gibt im SBK-Paddock nur wenige Fahrer aus Asien. In der Superbike-WM ist es ausschließlich der Japaner Takumi Takahashi aus dem Team MIE Althea Honda. Und in der Supersport-WM sein Landsmann Hikari Okubo (Dynavolt Honda) sowie Youngster Galang Hendra Pratama (MS Yamaha) aus Indonesien. Alle drei sind derzeit nicht in der Lage, vorne mitzuhalten.

Weshalb wir nicht in Malaysia und Thailand fahren ist bekannt, doch weshalb kommt in absehbarer Zeit nur Indonesien dazu? Was ist mit China, Indien, Vietnam oder Japan, der Heimat von vier Herstellern? «Wir waren mit der MotoGP-WM in China, sie sind keine Motorradfans», hielt Saurina fest. «Zum Beispiel in Shanghai ist es verboten, mit hubraumstarken Bikes zu fahren. Ich würde gerne nach China gehen, kommerziell wird das aber nicht gut. Zu den anderen Ländern kann ich nur sagen, dass wir abwarten müssen.»

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