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Initiative der privaten Superbike-Teams: Winter-WM!

Von Kay Hettich
In Australien könnte man auch im europäischen Winter fahren

In Australien könnte man auch im europäischen Winter fahren

Die ursprünglichen Termine der Superbike-Meetings in Losail, Jerez, Assen, Imola und Aragón wurden wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt, weitere könnten folgen. Es gibt Stimmen, die neue und kreative Lösungen fordern.

Zu Anfang häppchenweise, später wurden Meetings der Superbike-WM 2020 im Bündel abgesagt. Aktuell soll die Saison in Misano im Juni beginnen, daran glaubt angesichts der dramatischen Bilder aus Italien jedoch niemand. Realistisch wird die seriennahe Weltmeisterschaft in Donington Park im Juli oder in Oschersleben im August fortgesetzt.

Das Warten auf Informationen und einen neuen Kalender, der auch umsetzbar ist, ist für alle zermürbend.

«Wir müssen zu Hause bleiben, um diese Krise zu bewältigen. Meiner Meinung sollten die Meetings aber nicht absagt werden, sie können verschoben werden. Wir könnten Mitte August oder auch an Weihnachten fahren», sagte Marco Barnabo, Teamchef von Barni Racing, bei Motosprint. «Die Saison könnte dann im Januar oder Februar enden. Ich bin überzeugt, dass jeder die Sommer- und Weihnachtsferien opfern wird, um seinen Job zu behalten.»

Barnabo wünscht sich klare Verhältnisse für die Planung.

«Aus den Reihen einiger privaten Teams entstand die Idee der Dorna vorzuschlagen, sich von diesem Jahr inspirieren zu lassen und die Saison generell zu verlagern», verriet der Barni-Boss. «Wir könnten im August oder September beginnen und bis im März des folgenden Jahres fahren. Die Superbike-WM würde sich dann weniger mit MotoGP und Formel 1 überschneiden und man könnte mehr Fans gewinnen. Außerdem könnten wir dann in Italien, Spanien oder England testen, wenn die Temperaturen das auch erlauben. Und im Winter könnten wir in Thailand, Katar, Australien fahren.»

Einen jahresübergreifenden Kalender gibt es heute bereits im Langstreckensport. Gespräche über eine wie auch immer gelagerte Zusammenarbeit zwischen Superbike-WM und Endurance-WM wurden im Winter 2019 bekannt.

«Diese Idee wurde schon letztes Jahr geboren, dann aber fallen gelassen», sagte Barnabo. «Jetzt versuchen wir, es den Werksteams und der Dorna schmackhaft zu machen. Die Vorteile sind vielfältig: Es würde auch die gleichzeitige Durchführung nationaler Serien ermöglichen.»

Superbike-Promoter Dorna hält von diesen Überlegungen aber wenig, deshalb wurden die Gespräche mit dem Endurance-Veranstalter auch nicht weitergeführt.

«Was uns die Endurance-WM mit den Rennen im Winter vorgeschlagen hat, darüber haben wir auch selber schon nachgedacht», erläuterte Dorna-Manager Marc Saurina bei einem Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Aber das lässt sich nicht so einfach umsetzen. Es ist auch die Frage, ob das ein cleverer Schachzug wäre. Im Winter kollidierst du bei den TV-Anstalten mit Fußball und Wintersport.»


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