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Scott Redding ging Risiko ein und ließ BMW abblitzen

Von Ivo Schützbach
Scott Redding

Scott Redding

Scott Redding erinnert in einiger Hinsicht an den legendären Superbike-Weltmeister Carl Fogarty: Er pfeift auf politische Korrektheit, polarisiert und ist extravagant. Im Ducati-Werksteam war er nur zweite Wahl.

Spätestens nach der Saison 2019, als Scott Redding die Britische Superbike-Meisterschaft gewann, wussten wir, dass mit dem 27-jährigen ehemaligen MotoGP-Piloten ein Alleinunterhalter und Publikumsliebling in die Superbike-WM kommt.

Beim Saisonstart in Australien überzeugte er nicht nur mit lockeren Sprüchen und punkiger Frisur, auch die Leistung passte. Redding wurde in allen drei Rennen Dritter und liegt mit 39 Punkten auf WM-Gesamtrang 2, es führt Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes (51).

Auch wenn er bei Ducati nicht so auftrumpfen konnte wie sein Vorgänger Alvaro Bautista, der 2019 die ersten elf Rennen gewann, machte er sich als zweite Wahl doch hervorragend und schlug Teamkollege Chaz Davies (8./13./5.) deutlich.

«Ducati war von Anfang an überzeugt, dass ich der Aufgabe gewachsen bin», erzählte Redding SPEEDWEEK.com. «Manchmal brauchst du in deiner Karriere auch etwas Glück, in meinem Fall war es so, dass Bautista ging. Ich wollte schon 2019 Superbike-WM fahren und jeder sagte nur, pffffhhh, Scott Redding, wer ist das? Nach vier BSB-Rennen bekam ich Anrufe und Teams fragten, ob ich 2020 für sie fahren kann. Dann sagte mein Manager Michael Bartholemy, dass es jetzt in unserer Hand liegt, was wir machen und für wen wir uns entscheiden. Weil die Leute damals gesehen haben, was ich mit gutem Material, mit einem guten Motorrad, leisten kann. Ich hatte andere Angebote für dieses Jahr, Ducati gewann aber mehr Rennen als jeder andere Hersteller und war immer sehr konstant. Außerdem kannte ich das Bike. Es wäre dumm gewesen, nicht zu ihnen zu gehen.»

Wie nahe warst du letzten Sommer dran, für BMW zu unterschreiben? «Sehr nahe», betonte der Moto2-Vizeweltmeister von 2013. «Sie haben sich sehr um mich bemüht, was mir auch viel bedeutet. Ich musste aber dafür sorgen, dass ich in eine Situation komme, in der ich den Titel gewinnen kann. Die neue BMW hat bis heute kein Rennen gewonnen. Ich stellte mir deshalb die Frage, ob und wann das passieren und wie konstant das Motorrad sein wird. Bei Ducati wusste ich, dass das Bike siegfähig und gut genug für den Titelgewinn ist. So etwas ist gut für deine Mentalität, weil du dir dann um fünf Dinge weniger Sorgen machen musst. Dafür musste ich aber ein Risiko eingehen: Hätte sich Bautista doch für Ducati entschieden, wäre ich aufgeschmissen gewesen.»

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