Yamaha-Teamchef: «Biker haben schlechten Ruf»
Eine Pata Yamaha ist bei Crescent Moto ausgestellt
Als einer der größten freien Motorradhändler im Vereinigten Königreich ist Paul Denning nicht auf Yamaha fokussiert. An drei Standorten in Bournemouth, Southampton und Verwood werden auch neue Motorräder von Honda und Suzuki angeboten, dazu eine breite Palette von Zubehör und Bekleidung. Das heutige Unternehmen existiert seit 65 Jahren, davon 25 betreibt Crescent ein Rennteam in der Britischen Superbike Serie, MotoGP oder aktuell als Pata Yamaha in der Superbike-WM.
Wegen der Coronavirus-Pandemie steht nicht nur der Betrieb in der Superbike-WM still, auch seine Geschäfte sind wegen einer Verfügung der britischen Regierung geschlossen. Obwohl Denning damit seine Geschäftsgrundlage entzogen wurde, unterstützt er die Maßnahmen und ruft seine Landsleute sogar dazu auf, die Motorräder grundsätzlich stehen zu lassen.
«Ein Unfall ist generell schlecht, im Moment hat aber jeder zudem die Pflicht, das Gesundheitssystem zu unterstützen und die Arbeitsbelastung dort nicht unnötig zu erhöhen. Motorräder sollten also nur für den Weg zur Arbeit und für unvermeidbare Fahrten verwendet werden. Wir sollten alle auf Nummer sicher gehen», ruft der 53-Jährige seine Kunden und Landsleute zur Motorradabstinenz auf.
Übrigens: Crescent bietet allen Mitarbeitern des stattlichen Gesundheitssystems einen kostenlosen Check ihrer Zweiräder!
Obwohl Denning Rennsport verkörpert und seinen Geschäften diverses Tuning anbietet, wurden ihm die negativen Seiten bewusster.
«Wer Crescent kennt weiß, dass Motorradsport und der Spaß am Fahren ein Teil unserer DNA ist. Das Gefühl der Freiheit auf einer freien Straße kann man kaum toppen», sagt Denning. «Weil die Straßen derzeit aber so frei sind, macht die Schattenseite aggressiver Fahrweise deutlich. Der Lärm fällt jetzt stärker auf als sonst und er sorgt dafür, dass Biker generell einen schlechten Ruf haben. Bei dem sonnigen Wetter würde ich liebend gerne auf meiner MT10-SP mit Akrapovic-Anlage ausfahren, wir sollten jetzt aber die Richtlinien akzeptieren, auch um Image der Motorradfahrer zu fördern.»