Alex Lowes (5./Kawasaki): Reifen-Poker ging auf
Alex Lowes hielt im zweiten Lauf die Kawasaki-Fahne hoch
Der fulminante Saisonauftakt von Alex Lowes in Australien (ein Sieg, sowie ein zweiter und vierter Platz) täuschte darüber hinweg, dass der Engländer über kaum Erfahrung mit der Kawasaki ZX-10RR verfügte und noch viel zu lernen hat. Das bekam der 29-Jährige beim Restart der Superbike-WM 2020 in Jerez zu spüren.
Lowes qualifizierte sich in der Superpole nur als 14. und erreichte im ersten Lauf am Samstag den neunten Platz. Als Siebter im Superpole-Race verbesserte der Kawasaki-Pilot seine Ausgangsposition für das finale Rennen erheblich und holte einen fünften Platz – vor seinem Teamkollegen Jonathan Rea!
«Kein einfaches Wochenende. Immerhin habe ich ein paar Punkte mitgenommen, was letztendlich nicht so schlecht war», stöhnte Lowes. «Für mich war es nur so schwer, weil ich die Kawasaki zum ersten Mal bei einer solch extremen Hitze gefahren bin. Am Samstag wurde mir das richtig bewusst, als ich null Vertrauen zum Bike hatte und nur versuchte, ein paar Punkte zu holen. Von da an haben wir uns gesteigert und der zweite Lauf war schon ganz ordentlich.»
«Das Podium war in Jerez außer Reichweite, dafür war ich einfach zu langsam», gab der Kawasaki-Pilot zu. «Das Superpole-Race lief ziemlich gut – ich bin als 14. gestartet und wurde Siebter. Das gab mir Selbstvertrauen für den zweiten Lauf. Im Vergleich mit unseren Gegnern fehlt es uns an Speed. Hoffentlich können wir das für Portimão etwas verbessern. Am Samstag hatte ich auf den falschen Vorderreifen gesetzt. Früher habe ich bei heißen Bedingungen immer den harten Reifen genommen, was mit der Kawasaki aber nicht funktioniert. Deshalb war ich im ersten Lauf nicht konkurrenzfähig.»
Übrigens: Während fast das gesamte Feld auf einen SC0-Rennreifen setzte, wagte Lowes einen Poker und verwendete die SCX-Variante, die eigentlich für das Superpole-Race über 10 Runden entwickelt wurde.
Einen Schreckmoment hatte Lowes, als er einen Überholversuch abbrechen musste und in der Bremszone von Kurve 6 mit hohem Tempo innen an seinen Teamkollegen Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) vorbeirauschte.
«Das sah von außen gefährlicher aus, als es tatsächlich war. Ich wollte an Johnny vorbei, merkte dann aber, dass ich dann mit Toprak kollidieren würde. Ich musste also eine Entscheidung treffen. Also zog ich nach innen und löste die Bremse.»
Ergebnis Superbike-WM in Jerez, Lauf 2:
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit/Diff |
---|---|---|---|
1. | Scott Redding | Ducati | 33:51,855 min |
2. | Chaz Davies | Ducati | + 3,082 sec |
3. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | + 5,472 |
4. | Michael Rinaldi | Ducati | + 8,709 |
5. | Alex Lowes | Kawasaki | + 10,772 |
6. | Jonathan Rea | Kawasaki | + 12,501 |
7. | Michael van der Mark | Yamaha | + 13,760 |
8. | Alvaro Bautista | Honda | + 17,472 |
9. | Marco Melandri | Ducati | + 19,938 |
10. | Garrett Gerloff | Yamaha | + 21,375 |
11. | Tom Sykes | BMW | + 23,555 |
12. | Leon Haslam | Honda | + 28,209 |
13. | Xavi Fores | Kawasaki | + 29,128 |
14. | Sandro Cortese | Kawasaki | + 35,062 |
15. | Leandro Mercado | Ducati | + 35,269 |
16. | Federico Caricasulo | Yamaha | + 38,450 |
17. | Loris Baz | Yamaha | + 44,444 |
18. | Maximilian Scheib | Kawasaki | + 45,370 |
19. | Lorenzo Gabellini | Honda | + 1:08,007 min |
RT | Sylvain Barrier | Ducati | |
RT | Christophe Ponsson | Aprilia | |
RT | Eugene Laverty | BMW | |
RT | Takumi Takahashi | Honda |
Superbike-WM 2020 – Stand nach Jerez | |||
---|---|---|---|
1. | Scott Redding | Ducati | 98 Punkte |
2. | Jonathan Rea | Kawasaki | 74 |
3. | Alex Lowes | Kawasaki | 72 |
4. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 66 |
5. | Chaz Davies | Ducati | 57 |
6. | Michael van der Mark | Yamaha | 47 |
7. | Loris Baz | Yamaha | 37 |
8. | Ãlvaro Bautista | Honda | 37 |
9. | Michael Rinaldi | Ducati | 30 |
10. | Leon Haslam | Honda | 28 |
11. | Tom Sykes | BMW | 26 |
12. | Marco Melandri | Ducati | 15 |
13. | Garrett Gerloff | Yamaha | 15 |
14. | Sandro Cortese | Kawasaki | 14 |