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Marco Melandri nach Rücktritt: «Ich bereue nichts»

Von Kay Hettich
Marco Melandri zog endgültig den Stecker

Marco Melandri zog endgültig den Stecker

Das Comeback von Marco Melandri mit Barni Ducati in der Superbike-WM hatte alle Zutaten für eine großartige Geschichte. Nach nur vier Meetings warf der 22-fache Laufsieger endgültig das Handtuch.

Die Superbike-WM 2020 ist für Barni Racing ein Desaster. Zuerst das unglückliche Intermezzo mit Leon Camier, der wegen seiner langwierigen Verletzung kein einziges Saisonrennen bestritt. Und nun warf am Mittwoch auch der als Nachfolger verpflichtete Marco Melandri das Handtuch. Die Entscheidung des charismatischen Italieners war absehbar; zu sehr strauchelte der 38-Jährige mit der Ducati Panigale V4R.

Für Melandri ist es der endgültige Rückzug, nachdem er eigentlich bereits am Ende der vergangenen Saison seinen Rücktritt vom Rennsport erklärte.

«Ob ich es bereue? Nicht ein bisschen», beteuert der Vizeweltmeister von 2011. «Wenn ich es nicht gewagt hätte, würde ich mich immer fragen, wie es hätte laufen können. Jetzt habe ich die Antwort – leider aber eine andere als erhofft. So ist es halt.»

Dennoch fiel es Melandri nicht leicht, Teamchef Marco Barnabo seine Kündigung mitzuteilen.

«Es war eine schwere Entscheidung», gab der aus Ravenna stammende Melandri zu. «Sich an Rennwochenenden anzupassen, ist sehr schwierig. Meine Idee war, mich aufs Bike zu setzen, Spaß zu haben und gute Rennen zu zeigen. Obwohl das Team großartige Arbeit geleistet hat, habe ich aber nie das richtige Gefühl gewonnen. Unter diesen Voraussetzungen machte es keinen Sinn, weiterzumachen. Also habe ich mit Barni ganz offen darüber gesprochen.»

Barnabo beförderte wie bekannt den 23-jährigen Samuel Cavalieri aus der italienischen Meisterschaft ins Superbike-Team.

«Ein junger Rennfahrer mit Mut und Ehrgeiz ist die bessere Wahl», meinte Melandri. «Dennoch möchte ich dem Team für sein Engagement danken. Ich werde jetzt den Weg weiter verfolgen, für den ich mich bereits entschieden hatte. Barni Racing wünsche ich viel Glück in der Zukunft.»

«Ich möchte Marco Melandri danken, er hat sich dieser Herausforderung mit Engagement und großer Begeisterung gestellt, aber die Ergebnisse entsprachen nicht den Erwartungen», hielt der Barni-Boss fest. «Unsere Beziehung war immer vom gegenseitigen Respekt geprägt. Als wir die Situation offen analysierten, entschieden wir, einem jungen Fahrer die Chance zu geben.»

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