Jonathan Rea (Kawasaki): «Kann Lowes nicht helfen»
Beide Kawasaki-Piloten auf dem Podium sahen wir 2020 nur auf Phillip Island im zweiten Rennen
Alex Lowes übernahm den Platz von Leon Haslam, der nach nur einer Saison im Kawasaki-Werksteam gehen musste. Der Engländer erfüllte die Erwartungen nicht und fuhr in 26 Superbike-Läufen nur sechs Top-3-Ergebnisse ein.
Bei Lowes läuft es nicht viel besser. Nach 18 Rennen steht der 29-Jährige bei einem Sieg und einem zweiten Platz; beide Podiumsplätze erreichte er beim Saisonauftakt in Australien.
«Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich in einer schwierigen Situation befindet», sagte Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com über seinen Teamkollegen. «Er startete so gut in die Saison und war nach Australien so lange WM-Leader. Es wäre besser, wenn beide Kawasaki an der Spitze fahren würden.»
Am Speed von Lowes gibt es grundsätzlich keinen Zweifel, das bewies der Zwillingsbruder von Moto2-Pilot Sam Lowes bei Yamaha mehrfach. Mit der Umstellung auf die ZX-10RR scheint er aber größere Probleme zu haben, als anfänglich angenommen.
«Ich versuche Alex zu helfen, er arbeitet mit seinem Cheftechniker aber auf eine ganz andere Art und Weise. Weil wir so gegensätzlich arbeiten, können wir uns nicht so gut gegenseitig unterstützen», erklärte Rea. «Unser Verhältnis ist aber unverändert gut. Zwischen den Meetings in Aragón waren wir zusammen golfen und waren zusammen essen. Er ist ein großartiger Teamkollege. Natürlich will man immer vor seinem Teamkollegen sein, ich würde mir aber für ihn wünschen, dass er bald konkurrenzfähiger wird.»
Lowes wird aber nicht dasselbe Schicksal erleiden wie Haslam: Während der Corona-Pause verlängerte Kawasaki Ende Mai seinen Vertrag um ein Jahr. Lowes wird also auch 2021 Teamkollege des Rekordweltmeisters sein.