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War’s das? Für Scott Redding brach eine Welt zusammen

Von Ivo Schützbach
Scott Redding

Scott Redding

Obwohl sich Superbike-WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki) in Barcelona angreifbar zeigte, konnte Ducati-Werksfahrer Scott Redding nicht davon profitieren: Sein Rückstand wuchs auf 51 Punkte!

Sechs Rennen in der Weltmeisterschaft 2020 sind noch ausstehend, drei in Magny-Cours und drei in Estoril, 124 Punkte kann ein Fahrer noch maximal erobern. Auch wenn mit 51 Punkten Rückstand für Scott Redding mathematisch noch alles möglich ist, weiß der Engländer aus dem Team Aruba.it Ducati sehr genau, dass er in Barcelona eine herbe Schlappe im Titelkampf erlitten hat.

Nach seinem überragenden Sieg im ersten Rennen am Samstag, wurde WM-Leader Jonathan Rea im Sprintrennen am Sonntagmorgen Zweiter und im zweiten Hauptrennen am Nachmittag Vierter.

Am Sonntag war der Nordire zu schlagen, doch Redding holte in den drei Rennen in Montmelo nur die Plätze 2, 8 und 6.

Längst ist ihm gedämmert: So wird er nicht Weltmeister.

«Wenn Jonathan einen schlechten Tag hat, dann sollte ich das Meiste daraus machen und gewinnen», ist Redding bewusst. «Und nicht hinter ihm ins Ziel kommen. Ich sah, dass er litt und versuchte mit ihm zu kämpfen, aber nach der Hälfte des Rennens wurden meine Bremsprobleme immer schlimmer und der Hinterreifen baute ab – ich konnte gar nichts machen. Also fuhr ich einfach im Kreis. Wir sind zu weit weg, der Hinterreifen baut zu schnell ab. Das ist seltsam, früher in der Saison in Jerez hatten wir keine Probleme damit. Als mich Tom Sykes in der letzten Runde in Kurve 4 überholte, war der Grip-Unterschied nicht einmal vergleichbar.»

«Vor diesem Wochenende sagte ich, dass ich alle drei Rennen gewinnen muss», meinte der Engländer zu seinen WM-Chancen. «Ich gewann aber nicht eines. Das war meine Chance. Es sind noch genügend Rennen übrig, in denen es Probleme geben kann oder etwas passiert, um die Meisterschaft zu gewinnen. Bislang hatte ich eine Hand am Titel, nach diesem Wochenende nicht mehr. Ich muss ehrlich zu mir selbst sein, ich gab mein Bestes und werde das auch bis zum Saisonende tun, weil man nie weiß. Es ist schade, ich setzte mein ganzes Herzblut für diesen Titel ein. Ich versuche es weiter, wir müssen aber das Motorrad verbessern, auch um nächstes Jahr besser dazustehen. In der Zukunft gibt es auch noch Titel zu gewinnen.»

Besonders bitter für Redding: Teamkollege Chaz Davies eroberte in Katalonien die Plätze 4, 3 und 1. «Ich habe dieses Jahr gelernt», sagte der 27-Jährige, «dass ich bei der Abstimmung meinen eigenen Weg gehen muss. Was bei den anderen funktioniert, muss bei mir nicht so sein. Ich kann deren Set-up nicht einfach kopieren.»

Ergebnis Superbike-WM, Barcelona, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Chaz Davies Ducati 34:29,729 min
2. Michael van der Mark Yamaha + 2,460 sec
3. Garrett Gerloff Yamaha + 2,559
4. Jonathan Rea Kawasaki + 8,040
5. Tom Sykes BMW + 13,196
6. Scott Redding Ducati + 14,232
7. Eugene Laverty BMW + 16,409
8. Alex Lowes Kawasaki + 17,590
9. Leon Haslam Honda + 18,536
10. Loris Baz Yamaha + 20,401
11. Jonas Folger Yamaha + 20,451
12. Federico Caricasulo Yamaha + 25,414
13. Lorenzo Zanetti Ducati + 31,420
14. Takumi Takahashi Honda + 51,264
15. Xavi Fores Kawasaki  
Out Michael Rinaldi Ducati  
Out Valentin Debise Kawasaki  
Out Sylvain Barrier Ducati  
Out Samuele Cavalieri Ducati  
Out Alvaro Bautista Honda  

 

 

Stand Superbike-WM 2020 nach Barcelona
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 290
2. Scott Redding Ducati 239
3. Chaz Davies Ducati 188
4. Michael van der Mark Yamaha 178
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha 157
6. Alex Lowes Kawasaki 145
7. Michael Rinaldi Ducati 144
8. Álvaro Bautista Honda 94
9. Loris Baz Yamaha 91
10. Leon Haslam Honda 88
11. Tom Sykes BMW 70
12. Garrett Gerloff Yamaha 68
13. Eugene Laverty BMW 45
14. Federico Caricasulo Yamaha 41
15. Xavi Fores Kawasaki 37
16. Marco Melandri Ducati 23
17. Sandro Cortese Kawasaki 14
18. Leandro Mercado Ducati 12
19. Maximilian Scheib Kawasaki 11
20. Jonas Folger Yamaha 9
21. Sylvain Barrier Ducati 5
22. Christophe Ponsson Aprilia 4
23. Roman Ramos Kawasaki 4
24. Matteo Ferrari Ducati 4
25. Takumi Takahashi Honda 4
26. Lorenzo Zanetti Ducati 3

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