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R1-Entwicklung: Wie erfolgreich ist der Yamaha-Weg?

Von Tim Althof
Yamaha möchte 2021 ein Wörtchen um den Titel in der Superbike-Weltmeisterschaft mitreden, doch der Konkurrenzkampf in dieser Klasse ist gnadenlos. Die Testarbeit mit der R1 vor der Saison spielt dabei eine große Rolle.

Im vergangenen Jahr feierte Yamaha vier Siege in der auf 24 Rennen verkürzten Superbike-WM-Saison 2020. Hinter Jonathan Rea (Kawasaki) und den beiden Ducati-Werksfahrern Scott Redding und Chaz Davies landete Toprak Razgatlioglu als bester Yamaha-Pilot auf Position 4 in der Gesamtwertung. In diesem Jahr erhofft sich Yamaha-Rennsport-Chef Andrea Dosoli durch die erfolgreiche Testarbeit über den Winter einen größeren Schritt.

Der japanische Hersteller hat klare Vorstellungen bei der Entwicklungsarbeit. «Bei den Testfahrten geht es nicht darum, welcher Fahrer wie schnell ist oder welches Team sich zur besten Rundenzeit vorarbeitet, hauptsächlich geht es darum, die Yamaha R1 so weiter zu entwickeln, dass wir das bestmögliche Paket für die Superbike-WM erhalten», sagte Dosoli vor dem Saisonstart in Aragon am kommenden Wochenende.

«Wir hatten im November mit den vier Fahrern einen erfolgreichen Test in Jerez und wir erhielten sehr wichtige Rückmeldungen von ihnen. Wir haben die Informationen in unser Hauptquartier mitgenommen und mit der Implementierung der Daten in unser Entwicklungsprogramm begonnen», so der Italiener.

«Wichtige Punkte des Programms sind die Ressourcen, die Arbeitskräfte und das zur Verfügung stehende Budget», stellte Dosoli klar und fügte an: «Hinzu kommt die Zeitschiene, was wir wann einführen möchten. Da wir ein Straßenmotorrad in ein Rennmotorrad verwandeln, müssen wir uns an einige technische Regularien halten und ständig prüfen, was sich daran verändert. Letztendlich müssen wir verstehen, was Reifenausrüster Pirelli entwickelt und in welche Richtung sie arbeiten.»

Der Yamaha Racing-Manager weiter: «Die Verantwortung von Yamaha Racing Europe besteht darin, aus einer standardmäßigen R3, R6 oder in diesem Fall aus einer R1 ein Rennmotorrad zu entwickeln und die Entwicklungsteile an die Teams in der Superbike-WM zu liefern.»

Anschließend ist es die Aufgabe der Teams, mit ihren Crew-Chiefs das Motorrad möglichst konkurrenzfähig zu machen. Die Chefmechaniker gelten als sehr wichtiger Teil eines Rennteams in der Weltmeisterschaft.

«Für die Teams lassen sich die Tests der Vorsaison in drei Phasen einteilen», erklärte Les Pearson, der bei GRT Yamaha für Garrett Gerloff als Crew-Chief arbeitet. «In der ersten Phase geht es darum, neu entwickelte Teile zu testen und festzustellen, ob sie eine Verbesserung darstellen oder ob Sie das Gesamtpaket an anderen Stellen verschlechtern.»

«In der zweiten Phase geht es um die hauptsächliche Arbeit am Chassis, zum Beispiel um die Geometrie des Fahrwerks auf verschiedenen Rennstrecken in ein Arbeitsfenster zu bekommen. Im finalen Schritt geht es um die persönlichen Einstellungen, damit sich der Fahrer auf die Charakteristik der einzelnen Strecken einstellen kann. Es ist die letzte Phase, in der es um die letzten Zehntelsekunden geht, die am Ende den Unterschied machen», ist sich der erfahrene Techniker sicher.

Aus der Sicht der Fahrer gestaltet sich die ganze Thematik etwas anders. «Zur Hälfte geht es beim Testen um die Entwicklung und Einstellung des Bikes, doch auf der anderen Seite arbeitet der Fahrer auch an sich und an seinem Fahrstil, damit das Paket am Ende stimmt», betonte GRT-Pilot Garrett Gerloff und fügte hinzu: «Es ist Kopfsache, aber für mich ist es wichtig, an mir selbst zu arbeiten und die Zeit zu nutzen, die man an einem Rennwochenende nicht hat. Am Ende möchte ich sehen, wie schnell ich wirklich bin.»

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