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Unterschätzter Rookie: Kohta Nozane kratzt an Top-10

Von Kay Hettich
Kohta Nozane (vorne) im Kampf mit Leon Haslam

Kohta Nozane (vorne) im Kampf mit Leon Haslam

Als Rookie, der zuvor nie in Europa Rennen fuhr, schlägt sich Kohta Nozane in der Superbike-WM 2021 wacker. Mit mehr Erfahrung könnte der Japaner im kommenden Jahr durchstarten. Yamaha hofft auf den nächsten Nori Haga.

Japaner sind in der Superbike-WM selten geworden, siegfähige Japaner noch seltener. Seit Noriyuki Haga auf dem Nürburgring 2010 hat kein Fahrer aus dem Land des Lächelns mehr gewonnen, der 43-fache Laufsieger sorgte in Imola 2011 auch für das letzte Podium eines Japaners. Das war vor zehn Jahren!

Auf Kohta Nozane ruhen die Hoffnungen von Yamaha, zehn Jahre nach Haga wieder einen schnellen Japaner in der Superbike-WM zu etablieren. Der 25-Jährige gewann im vergangenen Jahr die japanische SBK-Serie und wurde mit der Beförderung in die Superbike-WM 2021 belohnt. Im Yamaha-Junior-Team GRT soll sich der talentierte Japaner in der Weltmeisterschaft etablieren.

Berücksichtigt man, dass Nozane keine Rennstrecke kennt, sich von Bridgestone auf Pirelli umstellen musste und erst bei den wenigen Wintertests die R1 im WM-Trimm kennen lernte, erledigt der Yamaha-Pilot seine Aufgabe durchaus ansprechend: Bei den Meetings in Aragón, Estoril und Misano sah er in jedem Rennen in den Top-15 das Ziel. Highlight ein neunter Platz im Superpole-Race in Aragón.

Am vergangenen Wochenende in Misano rückte Nozane näher an die Top-10, nur etwa fünf Sekunden fehlten dafür jeweils. Die Rennstrecke kannte er von Testfahrten im März.

Nach Positionskämpfen mit etablierten Superbike-Piloten wie Tom Sykes (BMW), Leon Haslam (Honda) oder Michael van der Mark (BMW) konnte er sich teilweise durchsetzen und erreichte die Plätze 13, 12 und 13.

«Ich hatte hier schon Erfahrung, also hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl mit der Strecke und im Vergleich zu Estoril hatte ich von Anfang an eine ziemlich solide Pace. Meine Platzierung in der Superpole war ok, aber ich fühle mich im Vergleich zu den ersten Rennwochenenden immer sicherer auf und mit dem neuen Bike und mit meinem Team», sagte Nozane rückblickend. «Im ersten Rennen kämpfte ich zuerst mit Michael van der Mark, konnte gegen Rennende aber nicht mehr mit ihm mithalten und fiel zurück. Auf der anderen Seite kämpfte ich gegen Leon Haslam, der mich mehrfach überholte, ich jedes Mal aber kontern konnte. Das war ein großer Schritt nach vorne für mich und das größte Positive, das ich mitnehme.»

Seine Rennen am Sonntag stuft Nozane trotz ähnlicher Ergebnisse höher ein.

«Da war mein bisher bester Tag in der Superbike-WM, und das trotz der wirklich schwierigen Bedingungen», meinte der 25-Jährige. «Zu Beginn vom zweiten Rennen hatte ich ein kleines mechanisches Problem, aber später konnte ich Tom Sykes einholen und mit seinem Tempo mithalten – ich kam aber einfach nicht vorbei! Das ist der Hauptbereich, an dem ich in Zukunft arbeiten muss. Und ich muss hart daran arbeiten, um meine Performance in den letzten fünf, sechs Runden zu verbessern. Ich habe einen weiteren kleinen Schritt nach vorne gemacht, aber mir wurde auch klar, dass es viele Dinge gibt, die ich mit Hilfe des Teams verbessern muss.»

 Wie Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli gegenüber SPEEDWEEK.com verriet, soll Nozane in der Superbike-WM 2022 eine zweite Chance erhalten.


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