Kenan Sofuoglu hat Schlachtplan gegen Jonathan Rea
Vor dem Rennen wird zwischen Toprak Razgatlioglu und Kenan Sofuoglu die Strategie besprochen
Schon seit Jahren ist Toprak Razgatlioglu für Experten der talentierteste Superbike-Pilot – nicht zuletzt Jonathan Rea hat dies in Vergangenheit betont, als beide noch für Kawasaki fuhren. In der Superbike-WM 2021 schickt sich der heutige Yamaha-Pilot an, den sechsfachen Weltmeister zu übertrumpfen.
Als Freund, Mentor und Manager Razgatlioglus hat Kenan Sofuoglu daran einen großen Anteil. Der 37-Jährige lotste seinen Landsmann im Winter 2019 zum Yamaha-Werksteam und sieht mit Genugtuung, dass Razgatlioglu nach acht Meetings die Gesamtwertung mit sieben Punkten Vorsprung auf den Serienweltmeister anführt.
«Wir besprechen vor den Rennen immer einen Plan – wir haben eine Strategie, um mit Jonny zu kämpfen und momentan läuft es sehr gut», sagte der 43-fache Supersport-Sieger bei WorldSBK. «Ich analysiere die Art und Weise, wie Jonny Rennen fährt. Und Toprak kann der Fahrer sein, der ihn schlägt. Es ist fantastisch zu erleben wie das, worüber wir sprechen, auf der Strecke funktioniert.»
Anders als der Kawasaki-Star hat der 24-jährige Razgatlioglu nichts zu verlieren, meint Sofuoglu.
«Toprak hat noch nie die Weltmeisterschaft gewonnen hat und keine Angst, zu verlieren. Wenn man mehrere Weltmeisterschaften gewonnen hat, dann hat man Angst zu verlieren, diese Erfahrung habe ich selbst gemacht», gab Sofuoglu zu. «Wenn man Toprak sieht, ist er nicht gestresst und genießt die R1 und die Superbike-WM. Wer keinen Spaß hat, kann trotz Talent nicht gut fahren. Das Wichtigste ist, dass es Toprak Spaß macht und er keine Angst hat, die Meisterschaft zu verlieren. Wir wollen so viel wie möglich gewinnen.»
Hinzukommt der Altersunterschied zwischen den WM-Rivalen. Mit 34-Jahren zählt Rea zur älteren Generation in der seriennahen Weltmeisterschaft.
«Toprak ist ein junger und frischer Fahrer. Wenn man älter wird, fällt es einem schwerer, gegen solche Fahrer zu kämpfen», weiß der fünffache Supersport-Weltmeister ebenfalls aus Erfahrung. «Jonny ist sehr erfahren, aber er wird älter, das ist ganz normal. Bei mir war es so, bei Valentino Rossi – jedem Sportler ergeht es so. Toprak ist jedoch ein Fahrer der neuen Generation, er und Johnny sind nicht dieselbe Generation. Wenn zwei junge Fahrer viele Jahre kämpfen würden, dann wäre es vielleicht anders. Aber es ist wie bei Marquez und Rossi, sie sind auch nicht dieselbe Generation.»