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Michael van der Mark: Oberschenkelhals ist gebrochen

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark fällt für Monate aus

Michael van der Mark fällt für Monate aus

Bei seinem Sturz im ersten Superbike-Training am Freitagvormittag in Estoril hat sich BMW-Werksfahrer Michael van der Mark erneut schwer verletzt; er wird mehrere Monate ausfallen.

Es ist kaum zu fassen, wie viel Pech Michael van der Mark in diesem Jahr schon hatte. Wenige Tage bevor BMW im März mit den Testfahrten für die Superbike-WM 2022 begann, hat sich der Niederländer beim Training mit dem Mountainbike oberhalb des Sprunggelenks mehrfach das rechte Schien- und Wadenbein gebrochen. Die Brüche waren so verschoben, dass sie mit externen Fixateuren geradegestellt werden mussten. In einer zweiten OP bekam er Platten und Schrauben eingesetzt, um die Brüche zu fixieren.

Der WM-Dritte von 2018 verpasste sämtliche Wintertests in diesem Jahr sowie den Saisonstart in Aragon Anfang April. Doch keine sechs Wochen nach den schweren Verletzungen fuhr van der Mark bei seinem Heimrennen in Assen wieder und wurde für den heroischen achten Platz im zweiten Hauptrennen wie ein Sieger gefeiert.

Donnerstagnachmittag erzählte Michael beim Treffen mit SPEEDWEEK.com, dass er sich körperlich in den knapp vier Wochen zwischen Assen und Estoril stark verbessert habe. «Ich kann wieder ohne Krücken laufen, mich besser bewegen und habe deutlich mehr Kraft.»

Für FP1 am Freitagvormittag baute ihm BMW einen neuen Motor ein, weshalb er die erste Runde gemächlich anging. In der zweiten Runde hatte er dann in Kurve 10 einen Highsider. In den Datenaufzeichnungen ist zu sehen, dass ihm erst das Hinterrad wegrutschte, dann drehte er reflexartig etwas das Gas zu und die Motorbremse setzte ein.

Die Elektronik hat ordnungsgemäß gearbeitet. Das war ein simpler doch sehr schmerzhafter und folgenreicher Fahrfehler des 29-Jährigen. Van der Mark brach sich in seinem dieses Jahr bereits zweimal operierten rechten Bein den Oberschenkelhals.

Michael wurde ins Hospital de Sao Jose nach Lissabon gebracht. Ob er noch heute operiert wird, und welche Methode dabei zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. Auch davon wird abhängen, wie lange die Genesungszeit dauert. Es ist davon auszugehen, dass er für mindestens drei Monate ausfällt. Sein Ziel wird sein, nach der Sommerpause bei den Rennen in Magny-Cours Mitte September wieder dabei zu sein.

Für die Rennen in Estoril an diesem Wochenende wird BMW keinen Ersatzfahrer aufbieten. Wer in Misano und den darauffolgenden Events zum Einsatz kommt, ist noch nicht entschieden. Sehr gute Karten hat der Ukrainer Ilya Mikhalchik, der bereits in Aragon als Ersatz einsprang und als Achter im ersten Rennen eine tadellose Leistung zeigte.


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