Yamaha weiß: Der SBK-Titel ist so gut wie verloren
Toprak Razgatlioglu
Als Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu im ersten Rennen der Superbike-WM 2022 auf dem Circuito San Juan Villicum stürzte, machte er Ducati ein dickes Geschenk. Mit 82 Punkten Vorsprung auf den Türken braucht Álvaro Bautista beim vorletzten Rennwochenende in Indonesien am 12./13. November nicht einmal Siege, um die Meisterschaft vorzeitig zu gewinnen.
Yamaha-Teamchef Paul Denning machte so sogar schon vor dem Meeting in Argentinien keine Illusionen, dass die erfolgreiche Titelverteidigung kaum mehr möglich ist.
«Wir sind mit dem Wissen angereist, die Meisterschaft mehr oder weniger entschieden ist. Leider bedeutet das Ergebnis vom ersten Rennen und der Ergebnisse von Álvaro, dass es so gut wie vorbei ist», sagte der Crescent-Boss bei WorldSBK. «Wir werden zumindest versuchen, die Entscheidung bis Australien hinauszuzögern. Wenn wir in Mandalika konkurrenzfähig sind, um Siege kämpfen und Álvaro schlagen, könnten wir ihn auf Phillip Island zumindest ein wenig unter Druck zu setzen. Das wäre doch schön. An jedem Wochenende sind 62 Punkte zu gewinnen, also sag niemals nie.»
Dass Razgatlioglu niemals aufgibt, bewies der aktuelle Weltmeister in San Juan im Superpole-Race, als er sich in einem aufreibenden Duell gegen den Ducati-Piloten durchsetzte und den Sieg holte.
«Er hat Álvaro in Kurve 9 dreimal überholt. Ich sagte zu seinem Crew-Chief Phil, dass es ein Zeichen für sein Selbstvertrauen ist, wenn er einen so guten Konkurrenten in der Kurve überholten, in der er einen Tag zu vor gestürzt ist», erinnert sich Denning. «Das war ein positives Zeichen. Das Rennen war eines der spannendsten in diesem Jahr. Toprak fuhr über dem Limit. Es ist schwer zu sagen, er ist schon so viele unglaubliche, verrückte, gute Rennen gefahren, aber ich denke, das war eines seiner besten.»