Johnny Rea (Kawasaki): Kritik an «Bürostuhl-Kriegern»
Nach diesem Rempler von Johnny Rea landete Bautista (19) im Kiesbett
Sechs Rennen sind in der Saison 2022 noch zu absolvieren: drei auf der indonesischen Insel Lombok und drei auf der australischen Insel Phillip Island. 124 Punkte werden noch verteilt, Alvaro Bautista (Ducati) liegt 82 vor Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und 98 vor Jonathan Rea (Kawasaki).
Wenn sich Bautista in Indonesien nicht verletzt oder ein sonst wie geartetes Katastrophenwochenende erlebt, dann wird er möglicherweise schon auf dem Mandalika Circuit den ersten Superbike-WM-Titel für Ducati seit Carlos Checa 2011 einfahren.
Öffentlich betont Rea, dass die Weltmeisterschaft für ihn erst gelaufen ist, wenn er rechnerisch keine Chance mehr auf seinen siebten Titel hat. Doch natürlich weiß er, dass es unter normalen Umständen für ihn um WM-Rang 2 geht – 17 Punkte Rückstand auf Razgatlioglu sind aufzuholen.
«Auf einigen Strecken kämpften wir dieses Jahr mit auf dem Rücken festgebundenen Händen», sagt Rea, der keinen Hehl daraus macht, dass er von Kawasaki für 2023 eine deutlich verbesserte ZX-10RR erwartet – vor allem einen schnelleren Motor. «Ich fahre ständig am Limit, dann kann es zu Vorfällen wie in Magny-Cours kommen»
Dort hatte Rea WM-Leader Bautista abgeschossen. Während der Spanier dem 35-Jährigen Vorsatz unterstellte, sprach Rea anschließend von einem normalen Rennunfall.
«Ich fahre gegen Jungs, gegen die es sehr, sehr, sehr hart ist», hielt Rea gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Wenn du da involviert bist, darfst du dich nicht beschweren. Es wird schon lange hart gefahren und niemand hat sich beschwert. Was sollst du als Fahrer machen? Du musst hart fahren, um ein Rennen in der Superbike-WM zu gewinnen. Und natürlich will niemand, dass Rennen anschließend am grünen Tisch entschieden werden. Du kannst Rennsport-Experten und Bürostuhl-Krieger entscheiden lassen, aber letztlich geben 23 Fahrer auf der Strecke ihr Bestes. Ich machte in Magny-Cours keinen riesigen Fehler und es war schon gar kein Vorsatz. Das war einfach unglücklich.»