Ducati-Topmanager: «Brauchen Petrucci in USA mehr»
Geht es nach Ducati, fährt Danilo Petrucci weiterhin MotoAmerica
Alles deutet daraufhin, dass das Team Barni Ducati die Superbike-WM 2023 mit Xavi Fores bestreiten wird. Doch der Spanier weiß: «Es kommt darauf an, was Ducati will. Sie haben Danilo Petrucci und müssen ihn irgendwo unterbringen. Das liegt nicht in meinen Händen, ich kann die Entscheidung nicht beeinflussen.»
Petrucci wurde dieses Jahr Zweiter in der US-Serie MotoAmerica, gegen Jake Gagne (Yamaha) tat er sich überraschend schwer.
Für nächstes Jahr bietet Ducati Danilo zwei Optionen: Er kann mit dem Team Warhorse HSBK in den USA weitermachen und dort um den Titel kämpfen, oder zu Barni Racing und in die Superbike-WM wechseln.
Barni Ducati und Petrucci gewann zusammen die Italienische Superstock-Meisterschaft und 2011 wurden sie Zweite im FIM Superstock-1000-Cup. Anschließend wechselte Danilo in die MotoGP-WM, in welcher er bis Ende 2021 fuhr, zweimal siegte und zehnmal aufs Podium preschte.
«Barni und Danilo verbindet eine langjährige Freundschaft», erzählte Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti SPEEDWEEK.com im exklusiven Interview. «Danilo, sein Manager Alberto Vergani und Barni wissen aber auch, dass wir in der Superbike-WM Bautista, Rinaldi und Bassani haben, die alle gewinnen oder aufs Podium fahren können. Brauchen wir einen weiteren Fahrer, der sich gut schlagen kann, der zeigen kann, dass Ducati konkurrenzfähig ist? Nein. In der anderen Meisterschaft hingegen brauchen wir Danilo, dort haben wir keinen Ersatz für ihn. Wo brauchen wir ihn nächstes Jahr mehr? In Amerika. Das entscheidet aber nicht Ducati, sondern Danilo. Wir legen ihm nur auf den Tisch, was wir für ihn in den USA tun können. Er hat ein Angebot vom Team vorliegen – und wahrscheinlich auch von Barni. Wenn wir einen Wunsch äußern, dann, dass er in Amerika fährt.»
Hinzu kommt: In den USA kann Petrucci deutlich mehr Geld verdienen als in der Superbike-WM.
«Das Team dort ist superstark», betonte Ciabatti. «Die Warhorse-Gruppe gehört einer Familie aus Pennsylvania mit italienischen Wurzeln, der neben anderen Firmen eine Reihe Motorradläden gehört, unter ihnen Ducati New York und einige Harley-Davidson-Niederlassungen. Sie sind echte Geschäftsleute. Sie betreiben Rennsport, weil das zur Steigerung des Verkaufs von Motorrädern und Teilen beiträgt. Sie haben Hingabe, sind aber geschäftsorientiert. Das Geld, das er in Amerika verdienen kann, lässt sich nicht mit dem vergleichen, was er in der Superbike-WM bekommen würde. Andererseits sind die Rennstrecken in der WM sicherer, was für Danilo ebenfalls wichtig ist. Und in den USA Rennen zu fahren bedeutet, dort viel Zeit zu verbringen. Du kannst zwar hin- und herfliegen, aber das ist nicht ideal. Im Laufe dieser Woche werden wir ein deutlicheres Bild bekommen. Meinem Gefühl nach wird er sich für die USA entscheiden.»
Die Superbike-WM-Teams für 2023:
Honda: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
MIE Honda: Syahrin? Mackenzie?
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)
Kawasaki Puccetti: Tom Sykes (GB)
Orelac Kawasaki: Oliver König (CZ)
Pedercini Kawasaki: ?
BMW Motorrad: Scott Redding (GB), Michael van der Mark (NL)
Bonovo action BMW: Loris Baz (F), Garrett Gerloff (USA)
Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)
GMT94 Yamaha: Lorenzo Baldassarri (I)
Yamaha MotoXracing: Bradley Ray (GB)
Aruba.it Ducati: Alvaro Bautista (E), Michael Rinaldi (I)
Barni Spark Ducati: Xavi Fores (E)
Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)
Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)
Fett = offiziell bestätigt