Phillip Island: Bautista auf Pole, Blamage für BMW
Polesetter Alvaro Bautista
FP1 und FP2 am Freitag fanden bei blauem Himmel und Sonnenschein statt, am Samstagvormittag kam der Regen. FP3 um 10.50 Uhr Ortszeit, Phillip Island ist gegenüber MEWZ zehn Stunden voraus, fand auf nasser Strecke statt.
Für die Bestzeit sorgte Jonathan Rea (Kawasaki) in 1:41,353 min, der Nordire blieb damit 0,377 sec vor Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und eine gute halbe Sekunde vor Weltmeister Alvaro Bautista auf Platz 4.
Damit blieb es in der kombinierten Zeitenliste der drei freien Trainings bei der Bestmarke von Rea, der mit 1:31,284 min um 0,022 sec schneller fuhr als Bautista.
Während des Wochenendes in Australien kommt weder der weiche Hinterreifen SCX noch der Qualifyer SCQ zum Einsatz. Sämtliche Rennen müssen mit dem harten SC1-Hinterreifen von Pirelli gefahren werden. Der SC0, normalerweise der härteste Reifen in der Auswahl, ist dieses Mal der weiche und durfte nur im Qualifying eingesetzt werden. Pirelli hat die Befürchtung, dass die normalen, weicheren Rennreifen über die Distanz nicht durchhalten und geht deshalb auf Nummer sicher. Natürlich klagen die Fahrer, dass sie mit diesen Reifen viel weniger Grip als sonst haben.
Als um 13.10 Uhr die Superpole begann, war die Strecke wieder trocken. Für die erste Bestzeit sorgte Toprak Razgatlioglu, der Türke wurde aber sofort von Alex Lowes, Johnny Rea und Alvaro Bautista überrumpelt.
Nach dem ersten Stint lag Bautista mit 1:30,304 min an der Spitze. In der zweiten Hälfte der 15-minütigen Session verbesserte sich der Führende auf 1:29,815 min, diese Zeit reichte dem Spanier, um seine sechste Pole-Position zu erobern. Angesichts der harten Reifen und nur 21 Grad Celsius Asphalttemperatur ist das eine sehr beeindruckende Zeit. Zum Vergleich: Den Pole-Rekord auf Phillip Island hält Tom Sykes (BMW) mit 1:29,230 min, gefahren mit einem Qualifyer. Die schnellste Rennrunde 1:30,075 min drehte 2019 Jonathan Rea (Kawasaki).
Die Kawasaki-Werksfahrer Rea und Lowes stehen neben Bautista in der ersten Reihe, für die zweite qualifizierte sich das Yamaha-Trio Razgatlioglu, Locatelli und Gerloff.
Philipp Öttl (Go Eleven Ducati) lag nach dem ersten Stint auf dem fünften Platz und wurde letztlich starker Siebter. Der Bayer fühlt sich nach seinem Sturz in Mandalika am vergangenen Samstag bis auf Schmerzen im Rücken gut, seinen Rennstarts an diesem Wochenende dürfte nach solchen Leistungen nichts im Weg stehen.
Honda-Ersatzfahrer Tetsuta Nagashima, am Freitag hervorragender Sechster, stürzte im FP3 und im Qualifying – trotzdem Platz 10. Teamkollege Xavi Vierge stellte die beste Fireblade auf Startplatz 9.
Erst auf Platz 12 ist mit Scott Redding der schnellste BMW-Fahrer zu finden. «Wenn wenig Grip herrscht, haben wir immer Schwierigkeiten», sagte Motorsport-Direktor Marc Bongers zu SPEEDWEEK.com. «Uns trifft es besonders, dass wir nur die harten Reifen zur Verfügung und damit noch weniger Grip haben.»
Ergebnisse Superbike-WM Phillip Island, Superpole:
1. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:29,815 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,211 sec
3. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,238
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +0,428
5. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +0,765
6. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, +0,912
7. Philipp Öttl (D), Ducati, +1,148
8. Michael Rinaldi (I), Ducati, +1,291
9. Xavi Vierge (E), Honda, +1,492
10. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,524
11. Lucas Mahias, (F), Kawasaki, +1,591
12. Scott Redding (GB), BMW, +1,629
13. Eugene Laverty (IRL), BMW, +1,679
14. Axel Bassani (I), Ducati, +1,798
15. Michael van der Mark (NL), +1,923
16. Xavi Fores (E), Ducati, +1,952
17. Hafizh Syahrin (MAL), Honda, +2,260
18. Loris Baz (F), BMW, +2,307
19. Kohta Nozane (J), Yamaha, +2,455
20. Oliver König (CZ), Kawasaki, +2,827
21. Leandro Mercado (RA), Honda, +3,632
22. Kyle Smith (GB), Kawasaki, +4,830