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Genug von Niederlagen: Rea wartet auf neue Kawasaki

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista (19) ist in der Beschleunigung der Beste – Johnny Rea (65) fährt hinterher

Alvaro Bautista (19) ist in der Beschleunigung der Beste – Johnny Rea (65) fährt hinterher

Kawasaki musste gegenüber Superbike-Rekordweltmeister Jonathan Rea einige Zusicherungen machen, bevor dieser seinen Vertrag bis Ende 2024 verlängerte. Wie sehr wird die ZX-10RR für nächstes Jahr verbessert?

Bevor Jonathan Reas Vertrag mit Kawasaki Heavy Industries am 19. Juli 2022 um weitere zwei Jahre bis Ende der Saison 2024 verlängert wurde, gab es einigen Gesprächsbedarf zwischen den Parteien. Dass der 35-Jährige weitermachen will und immer noch erfolgshungrig ist, wurde schnell offensichtlich. Die wichtigste Frage für Rea war, wie die technische Entwicklung von Kawasaki für die kommenden Jahre aussehen wird.

Kawasaki kündigte damals Verbesserungen für die ZX-10RR an. Bereits im August ist aus Japan durchgesickert: Für nächstes Jahr wird es ein neues Homologationsmodell geben, 2024 folgt ein neues Motorrad.

Zuletzt brachte Kawasaki 2021 ein neues Homologationsmodell, dessen Motor 15.100/min drehen könnte. Doch weil der Motorrad-Weltverband FIM diese ZX-10RR nicht als neu klassifizierte, dürfen sämtliche Kawasaki-Motoren in der Superbike-WM aktuell nur maximal 14.600/min drehen.

Damit liegt Kawasaki deutlich hinter der Konkurrenz: Denn die Ducati Panigale V4R hat derzeit eine definierte Maximaldrehzahl von 16.100/min, die Honda CBR1000RR-R 15.600/min, die BMW M1000RR 15.500/min und die Yamaha R1 14.950/min.

Um für die Zukunft Klarheit zu schaffen, was einen neuen Motor ausmacht, finden sich im technischen Reglement seit diesem Jahr genaue Definitionen. Die Kawasaki-Ingenieure wissen also, welche Innereien sie wie ändern müssen, damit die FIM den Motor als neu klassifiziert. Denn nur mit einem neuen Homologationsmodell erfolgt eine Neueinstufung bei der Maximaldrehzahl.

Als zu Beginn der Saison 2021 klar wurde, dass Kawasaki keine höhere Drehzahl bekommt, arbeitete der japanische Hersteller viel am Chassis, der Agilität, der Aerodynamik, dem mechanischen Grip und der Elektronik, um mit der starken Konkurrenz Schritt halten zu können.

Das Problem der zu geringen Motorleistung, und im Vergleich zur Ducati von Weltmeister Alvaro Bautista mangelhaften Beschleunigung, konnten diese Modifikationen aber nicht lösen.

Nach zwei Niederlagen in Folge gegen Razgatlioglu (Yamaha) und Bautista hätte Rea seinen Vertrag mit Kawasaki nicht um weitere zwei Jahre verlängert, wenn es keine Zusicherung gäbe, dass er für 2023 ein deutlich schlagkräftigeres Paket bekommt.

Der erste Wintertest ist am 1./2. Dezember in Jerez, dann wird auch Kawasaki-Rückkehrer Tom Sykes aus dem Puccetti-Team dabei sein. Was beim ersten Test neu an der ZX-10RR sein wird, ließ sich bislang keiner der Kawasaki-Manager entlocken.


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