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Álvaro Bautista: SBK-Weltmeister dank MotoGP-Fahrstil

Von Manuel Pecino
Alvaro Bautista

Alvaro Bautista

Dank Álvaro Bautista gewann Ducati nach elf Jahren wieder eine Superbike-Weltmeisterschaft. Der Spanier ist überzeugt, dass sein Fahrstil und nicht die Panigale V4R den Ausschlag zum Titelgewinn gab.

Manche Gegner und auch Fans werden nicht müde, den Gewinn der Superbike-WM 2022 durch Álvaro Bautista seiner schnellen Ducati zuzuschreiben. Tatsächlich war es offensichtlich, wie vehement die V4R aus den Kurven heraus beschleunigte.

Doch der Top-Speed der besten Konkurrenz-Motorräder war ebenbürtig und bei keinem anderen Ducati-Piloten war dieses Phänomen zu beobachten. Man macht es sich zu einfach, wenn man das mit dem geringeren Körpergewicht des Spaniers erklärt.

«Wo meine Ducati stärker war, waren die schnellen Kurven und der Kurvenausgang. Ich sage ‹meine Ducati›, weil ich denke, dass es mehr an der Kombination des Motorrads mit mir lag als am Motorrad selbst», sagte der 38-Jährige im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Denn wenn ich meine Daten mit der meines Teamkollegen vergleiche, beschleunige ich heftiger und besser als er. Aber nicht wegen meines Gewichts, sondern wegen der Art, wie ich fahre.»

Bautista weiter: «Ich komme aus der MotoGP und mein Fahrstil ist völlig anders als der anderer Superbike-Fahrer. Ich bin in der Lage, das Motorrad viel früher aufzurichten. Dadurch wird die Kontaktfläche des Reifens größer und man hat mehr Traktion als derjenige, der das Motorrad länger in Schräglage hält. Wenn die Reifen neu sind, sind die anderen schnell, weil sie den Grip im maximalen Winkel nutzen, aber nach vier oder fünf Runden, wenn der anfängliche Grip nachlässt, beginnen sie zu leiden. Dann ist meine Zeit gekommen. Aufgrund meiner Fahrweise nutze ich den hohen Seitengrip am Anfang nicht so aus wie die anderen, sondern behalte während des gesamten Rennens ein sehr ähnliches Traktionsniveau. Ich nutze den Reifen besser als sie, ganz einfach.»

Die Diskussion über die vermeintliche Stärke der Ducati kann der Weltmeister nicht mehr hören.

«Es wurde viel darüber gesprochen. Darüber, ob die Ducati das schnellste oder das beste Motorrad ist. Ich glaube nicht, dass man mich dazu fragen sollte, sondern Rinaldi oder andere Ducati-Fahrer. Sie können beantworten, was die Realität ist», winkte der Bautista ab. «Wenn die Ducati die beste Maschine wäre, wäre es wie in der MotoGP, wo viele Ducati-Fahrer um das Podium und sogar um Siege gekämpft haben. Hier ist die Maschine gut, aber was den Unterschied ausmacht, ist die Maschine, das Team und der Fahrer. Es ist die Kombination, das ganze Paket. Das Motorrad muss gut sein, natürlich, denn sonst kann man nicht gewinnen, aber das Team muss dir helfen und dir geben, was du brauchst, um schnell zu sein. Dann ist es an dir, das Beste aus dem herauszuholen, was du hast.»

Stand Superbike-WM 2022 nach 36 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 601
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 529
3. Jonathan Rea Kawasaki 502
4. Michael Rinaldi Ducati 293
5. Andrea Locatelli Yamaha 274
6. Alex Lowes Kawasaki 272
7. Axel Bassani Ducati 244
8. Scott Redding BMW 204
9. Iker Lecuona Honda 189
10. Xavi Vierge Honda 164
11. Garrett Gerloff Yamaha 142
12. Loris Baz BMW 125
13. Philipp Öttl Ducati 85
14. Lucas Mahias Kawasaki 61
15. Michael vd Mark BMW 46
16. Eugene Laverty BMW 36
17. Roberto Tamburini Yamaha 36
18. Luca Bernardi Ducati 35
19. Xavi Fores Ducati 33
20. Kohta Nozane Yamaha 15
21. Tetsuta Nagashima Honda 13
22. Ilya Mikhalchik BMW 10
23. Hafizh Syahrin Honda 10
24. Christophe Ponsson Yamaha 9
25. Kyle Smith Kawasaki 4
26. Leon Haslam Kawasaki 4
27. Oliver Konig Kawasaki 3
28. Tarran Mackenzie Yamaha 3
29. Leandro Mercado Honda 3
30. Peter Hickman BMW 2
31. Jake Gagne Yamaha 1

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