Unvergessen: Der SBK-Auftritt von Marco Simoncelli
Marco Simoncelli bremste Max Biaggi einfach aus
Die Welt schien stillzustehen, als am 23. Oktober 2011 die Nachricht vom Tod von Marco Simoncelli die Motorsport-Gemeinde weltweit schockte. Der 250-ccm-Weltmeister von 2008 war in der zweiten Runde des MotoGP-Rennens in Sepang gestürzt und wurde vom nachfolgenden Valentino Rossi sowie Colin Edwards getroffen. Er wurde nur 24 Jahre alt.
Erstaunlicherweise hat der charismatische Lockenkopf auch in der Superbike-WM Spuren hinterlassen, obwohl er nur bei einem Meeting am Start war. Als Vertreter für den verletzten Shinya Nakano pilotierte Simoncelli in Imola 2009 im Aprilia-Werksteam eine RSV4. Sein Teamkollege war Max Biaggi, der Intimfeind seines Kumpels Valentino Rossi. «Du musst nicht gewinnen, du musst nur vor ihm ins Ziel kommen», gab ihm der neunfache Weltmeister damals mit auf den Weg.
Eine Bitte, die Marco nur zu gerne erfüllte.
War er im ersten Lauf noch auf Rang 5 liegend gestürzt, bremste sich Simoncelli im zweiten Rennen in der Schikane am Römer vorbei auf Rang 3! «Ich wollte Biaggi gar nicht überholen», grinste der Aprilia-Werksfahrer seinerzeit. «Ich bremste zu hart und dachte mir, dass ich ihn jetzt entweder überhole – oder ihn abräume. Das Manöver hat geklappt, sonst hätte es gewaltigen Ärger gegeben.»
Am 20. Januar 2023 wäre Marco Simoncelli 36 Jahre alt geworden. Der charismatische Italiener, der in seiner kurzen Karriere 14 GP-Siege und 17 weitere Podestplätze errang, ist unvergessen.