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Danilo Petrucci (32): «Deshalb bin ich nicht reich»

Von Ivo Schützbach
Danilo Petrucci: Am Mittwoch SBK-Debüt

Danilo Petrucci: Am Mittwoch SBK-Debüt

Am Mittwoch erleben wir in Jerez die Premiere von Danilo Petrucci in der Superbike-WM. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Italiener über seine Beweggründe, für das Ducati-Privatteam Barni Racing zu fahren.

Es war eine Überraschung, dass sich der langjährige MotoGP-Fahrer Danilo Petrucci vergangenen November gegen ein lukratives Angebot von Ducati in der US-Meisterschaft MotoAmerica entschied und stattdessen einen Vertrag mit dem Privatteam Barni Racing für die Superbike-WM festzurrte.

«Ich bin nie wegen des Geldes Rennen gefahren, deshalb bin ich auch nicht reich», schmunzelte Petrucci beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Südspanien. «Die Entscheidung war schwierig. Ich bin nicht am Ende meiner Karriere, die besten Zeiten in MotoGP habe ich aber hinter mir. Ich will sehen, wo ich in der Superbike-WM stehe. Barni hat mir ein Werksmotorrad angeboten, eine Weltmeistermaschine. Ich weiß nicht, ob ich so eine Chance in der Zukunft noch einmal bekomme. Als ich in die MotoGP-WM ging, schlug ich gute Superbike-Angebote aus. Als ich zu Pramac Ducati ging, lehnte ich das Geld von Aprilia ab. Und als ich ins Ducati-Werksteam ging, tat ich es wieder. Für mich geht es zuerst um den Rennsport. Ich fuhr für sehr wenig Geld die Rallye Dakar – aus Spaß und weil ich mir diesen Traum erfüllen wollte. Sechs oder sieben Mal in meinem Leben musste ich mich zwischen einem guten Motorrad und gutem Geld entscheiden – ich habe immer das gute Bike gewählt.»

Diese Woche Mittwoch und Donnerstag testet Petrucci zusammen mit beinahe allen Spitzenpiloten der Superbike-WM in Jerez, es wird seine Premiere auf der Ducati V4R in SBK-Konfiguration. Im Vorjahr fuhr der 32-Jährige bereits die «kleine Schwester», wie er sich ausdrückte, in MotoAmerica.

«Die größte Neuigkeit für mich sind die Pirelli-Reifen, mit ihnen fuhr ich zuletzt 2011», hielt Petrucci fest. «Das waren damals aber nicht mal Slicks; in MotoAmerica fuhr ich mit Dunlop-Reifen. Wichtig ist, dass wir eine gute Teamstruktur und Unterstützung von Ducati haben. Das sollte mir genügen. Ducati will mir etwas helfen, ich kenne jeden im Werk. Erwartungen? Ich weiß nicht. Wenn ich mir die Startliste anschaue, bin ich nur gegen Redding und Bautista in MotoGP Rennen gefahren. Ich kann also nicht sagen, wie mein Level nach der Dakar und einem Jahr in MotoAmerica ist.»

Lachend fügte er hinzu: «Ich fürchte mich nicht nur vor den ersten drei, vor denen muss man sich fürchten. Ich fürchte auch die restlichen sieben in den Top-10. Es gibt viele Fahrer, die es aufs Podium schaffen können. Mal sehen, ob ich mit ihnen mithalten kann. Natürlich will ich so schnell wie möglich gewinnen – ich weiß aber nicht, wann das möglich sein wird. Erst muss ich das Motorrad fahren und verstehen, auf welchem Level diese Meisterschaft ist. Ich glaube es ist gut, dass ich keine Erwartungen habe. Aber ich habe Druck – weil ich gut sein will. Ich lasse es ruhig angehen und werde versuchen Spaß zu haben. Wenn alles okay ist, kann ich vorne fahren.»


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