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Jonathan Rea mit Kawasaki: Der Tiefpunkt ist erreicht

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea ist am Boden

Jonathan Rea ist am Boden

Wenn Jonathan Rea nach Australien dachte, dass es nicht noch schlimmer kommen könne, dann hat er sich geirrt. Im ersten Superbike-Rennen auf Lombok war der Rekordchampion mit seiner Kawasaki chancenlos.

Weil er im entscheidenden Moment des Qualifyings Philipp Öttl (Go Eleven Ducati) im Weg stand und dadurch dessen beste Runde zerstörte, wurde Jonathan Rea von der Rennleitung um drei Startplätze nach hinten verbannt – von 5 auf 8.

Seine ohnehin miesen Karten auf dem Mandalika Circuit verschlechterten sich dadurch zusätzlich. Denn wie schon in Australien, wo Rea am vergangenen Sonntag nur Siebter und Achter wurde, kämpft er auch auf Lombok mit stumpfen Waffen. Seiner Crew ist es bislang nicht gelungen, die Balance der Kawasaki so hinzubekommen, dass sie dem 36-Jährigen das nötige Vertrauen für den Vorderreifen vermittelt, diesen aber gleichzeitig schont.

Rea konnte einem leidtun, wie er sich in der ersten Rennhälfte tapfer vom achten auf den fünften Platz vorkämpfte, und in der zweiten bis auf Position 9 durchgereicht wurde. Der Nordire kam 14,454 sec hinter dem souveränen Sieger Alvaro Bautista (Aruba.it Ducati) ins Ziel und hatte seinen Gegnern nichts entgegenzusetzen.

«Bis auf den zweiten Sektor war die Strecke für mich okay», analysierte Rea in kleiner Journalistenrunde. «In diesem flüssigen Teil verlor ich aber jegliches Vertrauen für den Vorderreifen, mir fehlte es an Frontstabilität. Wir mussten um jede Position kämpfen, das war nicht großartig. Aber so war mein Rennen.»

Lag es am Vorderreifen oder am Motorrad? «Wenn mein Motorrad funktioniert, dann sehr gut», hielt der sechsfache Weltmeister fest. «Wenn wir Grip haben und alles in der Balance ist, dann kann ich den Unterschied ausmachen. Aber wenn der Vorderreifen zerstört ist, dann ist das unmöglich. Dann kann ich nicht so pushen, wie ich will. Dann ist es eine Drahtseilakt, um das Bike heimzubringen. Natürlich geht das ein Stück weit auf unsere Kappe, weil wir die Abstimmung bis jetzt nicht perfekt hinbekommen haben. Wir müssen auf der Bremse stark sein, da machen wir Zeit gut. Wir müssen den Vorderreifen jetzt aber übermäßig beanspruchen, weil wir in anderen Bereichen so viel verlieren. So kann es leicht passieren, dass ich den Vorderreifen überhitze und damit kaputtmache.»

Platz 9 – so schlecht war Jonathan Rea, seit er 2015 ins Kawasaki-Werksteam kam, bei einer regulären Zielankunft ohne Zwischenfälle noch nie. Bereits seit der Australien-Pleite rauchen bei den Grünen die Köpfe.

«Wir werden jeden Sieg wie einen WM-Titeln feiern, Bautista wird dieses Jahr alles gewinnen», sagte ein Teammitglied zu SPEEDWEEK.com.

Ergebnis Superbike-WM Mandalika, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 4,809 sec
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 6,586
4. Axel Bassani (I) Ducati + 8,871
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 11,667
6. Michael vd Mark (NL) BMW + 12,685
7. Xavier Vierge (E) Honda + 13,610
8. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 13,961
9. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 14,454
10. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 14,590
11. Loris Baz (F) BMW + 16,431
12. Iker Lecuona (E) Honda + 16,793
13. Philipp Öttl (D) Ducati + 26,167
14. Garrett Gerloff (USA) BMW + 30,580
15. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 35,520
16. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + > 1 min
17. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
18. Tom Sykes (GB) Kawasaki + 1 Rd.
out Scott Redding (GB) BMW  
out Michael Rinaldi (I) Ducati  
Superbike-WM 2023: Stand nach 4 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 87
2. Andrea Locatelli (I) Yamaha 50
3. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 43
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 38
5. Axel Bassani (I) Ducati 38
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 31
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 26
8. Iker Lecuona (E) Honda 26
9. Philipp Öttl (D) Ducati 23
10. Xavier Vierge (E) Honda 23
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 20
12. Michael vd Mark (NL) BMW 14
13. Alex Lowes (GB) Kawasaki 12
14. Scott Redding (GB) BMW 10
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha 10
16. Garrett Gerloff (USA) BMW 10
17. Loris Baz (F) BMW 6
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 1
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 1

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