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Johnny Rea (Kawasaki): Dann ist er am Boden zerstört

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Star Jonathan Rea

Kawasaki-Star Jonathan Rea

Bevor am Wochenende 21.–23. April in Assen Europa-Auftakt der Superbike-WM 2023 ist, stehen Testfahrten in Aragon und Barcelona an. Kawasaki-Star Jonathan Rea hofft auf eine deutliche Steigerung.

Ohne Regen am Samstag auf Phillip Island stünde Jonathan Rea nach den ersten beiden Übersee-Events zu Saisonbeginn in Australien und Indonesien sehr wahrscheinlich ohne Podestplatz da. So hat er immerhin einen zweiten Rang vorzuweisen, ist mit 44 von 124 möglichen Punkten vor dem Europa-Auftakt in Assen (21.–23. April) aber nur Gesamtsechster und liegt bereits 68 Zähler hinter Bautista. Teamkollege Alex Lowes hat nur halb so viele Punkte wie Rea und ist Zwölfter.

Sämtliche Experten gingen davon aus, dass Weltmeister Alvaro Bautista und Ducati gegenüber dem Vorjahr eher stärker als schwächer sein würden. Aber dass Kawasaki so weit hinten liegt, hat niemand erwartet.

Wobei Phillip Island und Mandalika aufgrund der besonderen Streckencharaktere und Bedingungen vermutlich nicht die ganze Wahrheit offenlegten, die Gegner erwarten Rea in den Niederlanden deutlich stärker.

Die meisten Teams testen vor den Rennen in Assen: Diese Woche Mittwoch und Donnerstag wird im MotorLand Aragon gefahren, am 30./31. März in Barcelona. Kawasaki bringt in Aragon neben den Stammfahrern Rea und Lowes auch Testpilot Florian Marino zum Einsatz. Außerdem ist das Honda-Werksteam mit Iker Lecuona und Xavi Vierge dabei, das Kawasaki-Kundenteam Pedercini mit Isaac Vinales sowie das Yamaha-Team Motoxracing mit Bradley Ray.

Kawasaki brachte für 2023 zwar ein neues Homologationsmodell der ZX-10RR, an diesem sind aber nur die variablen Ansaugtrichter neu, welche nicht zur Leistungssteigerung beitragen, sondern nur die Leistungsabgabe optimieren.

Rea muss sich nicht nur mit dem überragenden Bautista herumschlagen, sondern auch mit den starken Ducati-Privatiers Bassani, Öttl und Petrucci. Razgatlioglu, Locatelli, Aegerter und Gardner sind mit den Werks-Yamaha ebenfalls sehr schnell, selbst Honda eroberte mit Xavi Vierge bereits einen Podestplatz.

«Ich will nicht respektlos klingen, aber Vierge konnte mich in Mandalika sehr leicht überholen, er musste sich dafür auf dem Motorrad kaum bewegen», sagte Rea gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie haben einen Schritt nach vorne gemacht, die BMW ist auf der Bremse auch sehr stabil. Wir haben uns gegenüber letztem Jahr auch verbessert, aber wir müssen noch besser werden. Das Team arbeitet extrem hart, aber wir brauchen mehr Waffen.»

«Ich hoffe, dass ich in Assen deutlich besser sein werde», betonte der sechsfache Weltmeister. «Wenn ich dort wieder um Rang 10 kämpfe, dann bin ich am Boden zerstört. Für mich ist diese Situation neu, ich muss erst noch herausfinden, wo genau wir stehen und wo wir uns verbessern müssen. In Australien und Indonesien strauchelten wir, daraus sollten wir aber keine großen Schlüsse ziehen. Es gab auch keinen Grund, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Fest steht, dass wir auf der Geraden zu langsam sind.»

Superbike-WM 2023: Stand nach 6 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 112
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 75
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 70
4. Axel Bassani (I) Ducati 51
5. Michael Rinaldi (I) Ducati 47
6. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 44
7. Xavier Vierge (E) Honda 43
8. Danilo Petrucci (I) Ducati 36
9. Iker Lecuona (E) Honda 33
10. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 24
11. Philipp Öttl (D) Ducati 23
12. Alex Lowes (GB) Kawasaki 22
13. Remy Gardner (AUS) Yamaha 19
14. Scott Redding (GB) BMW 17
15. Michael vd Mark (NL) BMW 16
16. Garrett Gerloff (USA) BMW 15
17. Loris Baz (F) BMW 6
18. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 3
19. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 2

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