Alvaro Bautista: «Das mache ich nur in Notfällen»
Alvaro Bautista mit seiner Ducati Panigale
Diese Woche Donnerstag und Freitag testen sämtliche Superbike-Werksteams sowie einige Privatiers auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo nahe Barcelona.
Weltmeister Alvaro Bautista gewann fünf der ersten sechs Rennen und liegt vor dem Europa-Auftakt in Assen (21.–23. April) mit 112 Punkten bereits 37 vor dem zweitplatzierten Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) und 68 vor Kawasaki-Star Jonathan Rea, der nur Gesamtsechster ist.
Bautistas Teamkollege Michael Rinaldi präsentierte sich in der Saisonvorbereitung konstanter als in der Vergangenheit, der Italiener stürzte aber im ersten Hauptrennen in Indonesien und ist deshalb Gesamtfünfter.
«Michael ist sehr schnell, dass er mich als Teamkollege hat, hilft ihm sehr», hielt Bautista fest. «Er kann seine Daten mit meinen vergleichen und nützt oft eine sehr ähnliche Abstimmung. Das geht, weil wir einen sehr ähnlichen Fahrstil haben und auch unsere Größe und das Gewicht ähnlich sind. Auch für mich ist es gut, dass er so konkurrenzfähig ist. Denn der erste Fahrer, den du schlagen willst, ist immer dein Teamkollege. Wenn ich sehe, dass er schnell ist, dann will ich mindestens so schnell sein wie er – das motiviert mich. Letztlich ist es also gut für uns beide.»
Gibt es Bereiche, in denen Rinaldi besser ist als Bautista, hakte SPEEDWEEK.com nach. «Ich vergleiche unsere Daten nicht», meinte der 38-Jährige. «Das liegt daran, weil ich kein großes Problem habe. Ich muss also nicht überprüfen, wo er schneller ist. Aber wir schenken uns eh kaum etwas. Die Ducati-Ingenieure analysieren wirklich alles und erzählen mir manchmal, dass Michael diese und jene Kurve anders fährt und dort 2 km/h schneller ist – es geht also um Details. Für gewöhnlich habe ich meine Referenzen und arbeite für mich selbst. Denn selbst wenn Fahrer annähernd gleich schnell sind, ist das Gefühl, das jeder auf dem Motorrad hat, doch sehr individuell. Es bringt also nichts, wenn man einen anderen kopiert, man muss am eigenen Gefühl arbeiten. Wenn man zu viel auf die Daten des Teamkollegen schaut, kann das auch zu Verwirrung führen. Ich halte es für besser, wenn man das nur in Notfällen tut.»