Danilo Petrucci: «Die acht Minuten mehr sind hart»
Danilo Petrucci auf der MotoGP-Ducati
2023 fährt Danilo Petrucci (Barni Spark Ducati) seine erste Saison in der Superbike-WM, inzwischen hat er vier Rennwochenenden hinter sich und liegt mit 55 Punkten auf dem elften Gesamtrang. Das Superpole-Race, ein Sprintrennen am Sonntagvormittag über zehn Runden, dessen Top-9 die ersten drei Startreihen für das zweite Hauptrennen am Sonntagnachmittag definieren, verglich Petrucci zu Jahresbeginn mit einer Barschlägerei.
Während es den Superbike-Sprint bereits seit 2019 gibt, wurde der MotoGP-Sprint über eine halbe Grand-Prix-Distanz erst für diese Saison eingeführt. Er soll den Samstag spannender machen und zusätzliche Zuschauer an die Rennstrecke locken.
In Le Mans war Petrucci als Ersatz für den verletzten Enea Bastianini im Einsatz und durfte dessen Werks-Ducati fahren. Im Sprint wurde der 32-Jährige 16., im Grand Prix dank zahlreicher Stürze Elfter.
Als einziger Fahrer kann Petrucci den Vergleich ziehen zwischen den Anstrengungen von zwei Superbike-Rennen plus dem Superpole-Race an einem Wochenende und dem neuen MotoGP-Sprint plus dem Grand Prix.
Was verlangt den Fahrern mehr ab?
«In der Superbike-WM haben wir drei Rennen an einem Wochenende, die zwei am Sonntag sind mehr oder weniger wie ein Grand Prix in MotoGP», erzählte Danilo. «Ein Superbike-Rennen geht zirka 35 Minuten, ein MotoGP-Rennen dauert sieben oder acht Minuten länger. Das ist nicht viel. Aber wenn du bereits 35 Minuten hinter dir hast, ist es eben doch viel. Dann sind diese knapp zehn Minuten sehr hart. Der MotoGP-Sprint war für mich okay, das lange Rennen in Le Mans deutlich schwieriger. Vor allem mit der Pace, die gefahren wird. Die Reifen bauten nicht ab, also konnten wir das ganze Rennen pushen. Ein MotoGP-Rennen ist hart und lang und der Rhythmus ist sehr hoch.»
Und wie steht es um die Intensität? Gibt es da Unterschiede zwischen dem Superbike- und dem MotoGP-Sprint?
«Bei den Superbikes können wir im Sprint manchmal sogar mit einem weicheren Hinterreifen fahren», schilderte Petrucci. «Man muss aber auch sagen, dass sich die Reifen in den beiden Meisterschaften grundlegend unterscheiden. Der Pirelli-Reifen bietet, wenn er neu ist, unglaublich viel Grip, dann baut er aber ab. Mit dem Michelin kannst du über die gesamte Distanz pushen. Das macht einen großen Unterschied, deshalb musst du in MotoGP immer Druck machen.»