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Gegner geschockt: Wieso Ducati auch in England siegt

Von Ivo Schützbach
Jetzt fährt Alvaro Bautista auch in Donington vorne

Jetzt fährt Alvaro Bautista auch in Donington vorne

Seit 2011 hatte Ducati bei der Superbike-WM in Donington Park nicht mehr gewonnen, Champion Alvaro Bautista noch nie. Der Spanier erklärt, wie er im ersten Rennen am Samstag alle Gegner vorführen konnte.

Donington Park galt als die schlechteste Strecke für Ducati und Weltmeister Alvaro Bautista, seit Carlos Checa 2011 hatte dort kein Fahrer auf der roten Göttin ein Rennen gewonnen.

Die Erfolgsbilanz von Bautista ist, gemessen an seinen sonstigen Errungenschaften, ebenfalls dürftig: In sechs Rennen für Ducati wurde er 2019 einmal Dritter und 2022 einmal Zweiter. Hinzu kommen zwei vierte Plätze und zwei Stürze.

Doch im ersten Rennen am Samstag deklassierte der 38-Jährige die Konkurrenz einmal mehr und kam 3,7 sec vor dem Zweiten Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und 6,1 sec vor dem Dritten Jonathan Rea (Kawasaki) ins Ziel – beide wahre Meister der englischen Rennstrecke mit fünf und sechs Siegen auf dem Konto.

In den ersten zehn Runden sahen wir einen atemraubenden Dreikampf zwischen Bautista, Toprak und Rea.

Was Alvaro darüber sagte, spricht Bände und ist ein weiterer Tiefschlag für die Gegner: «Zu Beginn haben sich alle um die Lebensdauer ihrer Reifen gesorgt, die Rundenzeiten waren dadurch wesentlich langsamer. Also übernahm ich die Spitze, um meine Pace fahren zu können und meine Referenzpunkte zu haben.»

Der 47-fache Laufsieger war nicht nur deutlich schneller als die Konkurrenten, seine Maschine behandelt auch die Reifen schonender. Gut möglich, dass er am Sonntag bei ähnlichen Bedingungen mit einer weicheren Mischung fährt, so gut sah sein Hinterreifen nach den 23 Runden aus. Das würde seine Leistungsfähigkeit noch einmal steigern.

Gegenüber 2022 haben sich verschiedene Dinge verändert, welche Bautistas plötzliche Überlegenheit in Donington erklären.

Der Spanier ist fahrerisch noch einmal gereift und bildet mit seiner Ducati inzwischen eine Einheit, wie man sie im Rennsport selten sieht. Der Hersteller aus Borgo Panigale hat sein Paket weiter verfeinert und sämtliche Schwächen von 2022 ausgemerzt. Und dann ist da noch der neue Fahrbahnbelag in Donington, der vergangenen Winter gelegt wurde.

«Der neue Asphalt ohne Wellen ist eine große Hilfe für mich», hielt Bautista fest. «Eines der größten Probleme waren für uns letzte Saison die Wellen, weil das Motorrad dann nervöser und instabiler wurde. Dadurch wurde es schwierig zu fahren. Jetzt kann ich hier wie auf einer normalen Strecke fahren, das ist der Schlüssel für mich.»

«Am Sonntag wird es schwieriger, vor allem im kurzen Rennen», ist der WM-Führende überzeugt. «Toprak und Jonathan sind sehr stark, sie haben im Sprint bessere Siegchancen als ich. Im zweiten Hauptrennen wird viel von der Reifenwahl abhängen, wir haben mehr Optionen als am Samstag.»

Ergebnis Superbike-WM Donington Park, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 3,718 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 6,115
4. Danilo Petrucci (I) Ducati + 7,855
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 10,738
6. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 11,143
7. Axel Bassani (I) Ducati + 12,025
8. Scott Redding (GB) BMW + 12,638
9. Tom Sykes (GB) BMW + 12,754
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 25,944
11. Xavier Vierge (E) Honda + 26,050
12. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 30,859
13. Michael Rinaldi (I) Ducati + 31,558
14. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 52,605
15. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 56,037
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 57,082
17. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 57,216
18. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
19. Eric Granado (BR) Honda + > 1 min
- Philipp Öttl (D) Ducati
- Iker Lecuona (E) Honda
- Garrett Gerloff (USA) BMW
- Loris Baz (F) BMW
- Bradley Ray (GB) Yamaha
Superbike-WM 2023: Stand nach 16 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 323
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 232
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 161
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 145
5. Axel Bassani (I) Ducati 135
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 102
7. Xavier Vierge (E) Honda 92
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 92
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 85
10. Danilo Petrucci (I) Ducati 77
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 65
12. Iker Lecuona (E) Honda 64
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 51
14. Scott Redding (GB) BMW 49
15. Philipp Öttl (D) Ducati 46
16. Michael vd Mark (NL) BMW 19
17. Loris Baz (F) BMW 13
18. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 9
20. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 7
21. Bradley Ray (GB) Yamaha 5
22. Ivo Lopes (PT) BMW 1
22. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1

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