Formel 1: Abschied in der Unterhose

Lecuona in MotoGP oder SBK: «Hauptsache mit Honda»

Von Kai Schulte-Lippern
Iker Lecuona in LCR-Farben

Iker Lecuona in LCR-Farben

Dieses Wochenende ist Hondas Superbike-WM-Werksfahrer Iker Lecuona beim MotoGP-Event in Silverstone auf der LCR-Honda unterwegs. Dem Spanier ist es wichtig, Honda bei den Zukunftsplänen bestmöglich zu unterstützen.

Planmäßig wäre Iker Lecuona dieses Wochenende beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka dabei, doch Honda braucht ihn im MotoGP-Team LCR in Silverstone als Ersatz für den verletzten Alex Rins.

Der 23-Jährige sagt, er habe keine Präferenz, ob er lieber MotoGP in Silverstone fährt oder in Suzuka am Start wäre. Für ihn ist wichtig, dort Rennen zu fahren, wo er von Honda am meisten gebraucht wird. «Ich bin glücklich, Honda in dieser Zeit zu unterstützen. Das ist die richtige Antwort.»

Lecuona stand regelmäßig mit den Teams und Honda im Austausch, weshalb ihm die aktuelle Ausnahmesituation bekannt ist. Der lang verletzte Japaner Tetsuta Nagashima hat in dieser Saison noch an keinem Rennen teilgenommen und LCR-Stammpilot Alex Rins muss in Silverstone verletzungsbedingt erneut aussetzen.

Honda plante vor diesem Wochenende deshalb kurzfristig um. Der wieder fitte Nagashima fährt statt Lecuona in Suzuka und Iker springt in Silverstone für Rins ein. Einziger Wermutstropfen für den Spanier: Er hat damit keine Chance, den Sieg in Suzuka erfolgreich zu verteidigen. 2022 nahm Lecuona zum ersten Mal an dem bedeutenden Rennen teil und sorgte nach fünf Niederlagen wieder für einen Honda-Triumph in Suzuka.

Vieles deutet daraufhin, dass der Silverstone-Einsatz für Lecuona eine Investition in die Zukunft ist. Denn für die Saison 2024 wird ein Platz im LCR-Honda-Team frei, da Alex Rins zu Yamaha wechselt. Lecuona könnte nach zwei Jahren in der Superbike-WM in die Königsklasse zurückkehren. Er sieht das alles ganz entspannt. In erster Linie ist es ihm wichtig, die kommenden Jahre weiter in einem Honda-Rennstall verbringen zu dürfen.

Lecuona springt nach Jerez und Assen in Silverstone zum dritten Mal in diesem Jahr in der MotoGP-WM ein. Bei seiner Vertretung in Jerez hatte er nach zweijähriger Abstinenz auf der GP-Maschine mit einigen Problemen zu kämpfen. Er hatte keine Zeit, dass Motorrad richtig kennenzulernen. In Assen kannte Lecuona das Bike bereits etwas besser, sodass er sich auf der Honda RC213V wesentlich wohler fühlte. Er war in der Lage, mehr zu pushen und ans Limit zu gehen.

Iker möchte die Rennen in Silverstone und auch die nächsten Veranstaltungen in der Superbike-WM abwarten, bevor eine Entscheidung über seine Zukunft getroffen wird. Es ist gut möglich, dass er noch zu weiteren MotoGP-Einsätzen kommt, denn Rins wird nicht vor September zurückkehren.

«Die doppelte Fraktur des Schien- und Wadenbeins macht mir keine großen Sorgen mehr», erzählte Rins. «Es sind jetzt sechs Wochen seit der Operation vergangen. Was mir am meisten wehtut und mich um den Schlaf bringt, ist meine Fußsohle. Ich bin hyper-empfindlich von den Fußspitzen bis zum Beginn der Ferse. Ich spüre intensive Krämpfe in der Sohle. Aber es wird allmählich besser.»


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