Yamaha 2024: Lorenzo Baldassarri steckt in der Klemme
Lorenzo Baldassarri
Durch den Wechsel von Ex-Weltmeister Toprak Razgatlioglu für die Superbike-WM 2024 zu BMW verliert Yamaha sein Aushängeschild und ist auf der Suche nach einem Nachfolger.
MotoGP-Pilot Franco Morbidelli hat abgewinkt und wird nächstes Jahr für das Ducati-Team Gresini oder Mooney VR46 weiter in der Königsklasse fahren. Die erfolgversprechendste Option wäre die Verpflichtung von Superbike-Rekordchampion Jonathan Rea, der über den Weggang von Kawasaki nachdenkt. Kommt dieser Sensationstransfer nicht zustande, muss sich Yamaha neu orientieren.
Den Vertrag mit dem WM-Dritten Andrea Locatelli für das Pata-Werksteam hat Yamaha bereits Ende Mai verlängert. Seither befasst sich Road-Racing-Manager Andrea Dosoli mit den anderen vier bei Yamaha Europa unter Vertrag stehenden Piloten Domi Aegerter, Remy Gardner, Bradley Ray und Lorenzo Baldassarri.
Die Vertragsverlängerung mit Aegerter wird demnächst kommuniziert, auch mit Gardner und Ray wird es weitergehen.
Der letztjährige Supersport-Vizeweltmeister Lorenzo Baldassarri konnte Yamaha bislang nicht überzeugen. Der Italiener aus dem Team GMT94 konnte in 24 Rennen erst fünfmal punkten, sein bestes Ergebnis ist Platz 12 im Superpole-Race in Misano, wo aber nur die Top-9 Punkte bekommen. In den Hauptrennen zeigte «Balda» als 13. in Assen seine Bestleistung.
Dosoli sagte Baldassarri vor den Rennen in Most Ende Juli, dass er die dortigen Ergebnisse sowie die Leistungen beim ersten Event nach der Sommerpause in Magny-Cours abwarten werde, bevor er eine Entscheidung trifft.
«Er braucht mehr Zeit, um seine Fähigkeiten zu entwickeln», so Dosoli. «Er ist derjenige, der sich am wenigsten entwickelt hat.»
In Tschechien wurde Baldassarri in der Reifenlotterie in Lauf 1 überrundet, in den anderen zwei Rennen stürzte er. Mit gesamt neun Punkten liegt er in der Weltmeisterschaft auf dem 20. Platz und hat nicht einmal halb so viele Punkte wie der nächstbessere Yamaha-Pilot Brad Ray (19 Punkte) auf Platz 18.