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Nach Suzuki-Rückzug: BMW angelt sich Sylvain Guintoli

Von Ivo Schützbach
Sylvain Guintoli: Nach sieben Jahren mit Suzuki zu BMW

Sylvain Guintoli: Nach sieben Jahren mit Suzuki zu BMW

Um in der Superbike-WM den Anschluss an die Spitze zu schaffen, unternimmt BMW große Anstrengungen. Das neu installierte Testteam soll die Entwicklung der M1000RR beschleunigen.

2019 kehrte BMW nach fünf Jahren Abstinenz werksseitig in die Superbike-WM zurück. Seither wurden drei Homologationsmodelle gebracht, starke Fahrer verpflichtet und mit Bonovo action erhält ein zweites Team identisches Material.

Doch trotz aller Bemühungen haben Podestplätze Seltenheitswert. Das schlägt sich auch in der Konstrukteurswertung nieder: Unter fünf permanenten Herstellern wurde BMW seit 2019 dreimal Vierter, nur Honda war schlechter. 2020 wurde es der letzte Platz, auf diesem liegen die Bayern auch aktuell.

Mit Toprak Razgatlioglu hat BMW die heißeste Superbike-Aktie erworben. Fährt der Ex-Weltmeister und 37-fache Laufsieger 2024 mit der M1000RR hinterher, werden alle mit dem Finger auf den deutschen Hersteller zeigen.

Um für die Aufgaben besser gerüstet zu sein, wird bei BMW kräftig umstrukturiert. Unter der Gesamtleitung von Motorsport-Direktor Marc Bongers wurden die Positionen des Technischen Direktors und des Leiters Kundensport geschaffen. Außerdem wird ein Testteam installiert; die Entwicklungs- und Testabteilungen in München und Berlin werden ausgebaut und Synergien zwischen BMW Motorrad Motorsport und der Serienentwicklung der BMW M1000RR sollen besser genutzt werden.

BMW will sich im Testteam nicht auf Fahrer aus anderen Meisterschaften wie Markus Reiterberger oder Ilya Mikhalchik verlassen, sondern das Thema professionell aufgleisen. Offiziell wurden noch keine Fahrer verlautbart, doch inzwischen ist durchgesickert, dass Sylvain Guintoli (41), der Superbike-Weltmeister des Jahres 2014, bei der Propellermarke unterschreibt.

Der Franzose verlor nach dem Rückzug von Suzuki aus der MotoGP-WM zum Ende der Saison 2022 seinen Job als Test- und Ersatzfahrer. Guintoli blieb Suzuki trotzdem treu und bestreitet für die Japaner die Endurance-WM – neben seiner Tätigkeit als Experte fürs Fernsehen. Sein Vertrag läuft bis Ende 2023, anschließend wird er für BMW arbeiten.

174 Rennen hat Sylvain in der Superbike-WM bestritten: Neun davon gewann er, 42 Mal stand er für Ducati, Aprilia, Honda und Yamaha auf dem Podium.

Seine letzte Saison in der Superbike-WM bestritt er 2016; 2022 dachte Guintoli intensiv über ein Comeback nach, welches aber nicht zustande kam.


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