Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Petrucci weiß nicht, ob er für Honda nützlich wäre

Von Ivo Schützbach
Danilo Petrucci wird bei Ducati bleiben

Danilo Petrucci wird bei Ducati bleiben

Weder Danilo Petrucci noch sein Manager machen sich Illusionen: Für die Superbike-WM 2024 kommt der 32-Jährige in keinem Werksteam unter. Der Ducati-Pilot betont, dass es ihm darauf auch gar nicht ankommt.

Danilo Petrucci ist Sportsmann durch und durch. Er schlug für 2023 ein gutes Angebot von Ducati und dem Team Warhorse HSBK für die US-Meisterschaft MotoAmerica aus, weil er sich lieber mit stärkeren Fahrern in der Superbike-WM messen will. «Ich möchte zu jenen gehören, die mindestens ein Rennen in der MotoGP- und Superbike-WM gewonnen haben», hielt der Italiener fest.

Seit Saisonbeginn zeigt Petrucci im Team Barni Spark Ducati einen deutlichen Aufwärtstrend. Seit dem fünften Event in Misano hat er den Speed fürs Podium, bei der sechsten Veranstaltung in Donington Park gelang ihm Platz 3 im zweiten Hauptrennen. Im achten Event in Most wurde er in den Hauptrennen Dritter und Zweiter. Zur Sommerpause liegt Danilo auf dem sechsten WM-Rang und ist damit hinter Ducati-Kollege Axel Bassani zweitbester Privatier.

«Auch ein Esel kann etwas lernen», meinte Petrucci zu seiner Leistungssteigerung. «Zu Saisonbeginn machte ich mir große Sorgen, weil ich so gut fuhr, wie ich konnte, die Resultate aber nicht kamen. Ich fragte mich, ob ich noch der gleiche Danilo wie einige Jahre zuvor bin. Ich fürchtete, dass ich durch meine Starts bei der Dakar und in der MotoAmerica aus dem Rhythmus kam. Dann habe ich viel trainiert und Zeit auf dem Motorrad verbracht, um es zu verstehen. Für Misano gelang uns ein großer Schritt nach vorne und die guten Ergebnisse kamen.»

Doch das wird nicht reichen, um sich für 2024 für ein Werksteam zu empfehlen. «Natürlich ist es mein Traum, ihn ins Werksteam zu bringen», sagte sein Manager Alberto Vergani. «Dieses Jahr wird Bautista gewinnen. Und nächstes Jahr auch. Dann hört er wahrscheinlich auf. Ducati muss also auch an die Zukunft denken. Dann brauchen sie einen erfahrenen Piloten – warum nicht Danilo?»

In dieser Antwort klingt durch: Ein anderer Hersteller als Ducati kommt für Petrucci derzeit nicht in Frage. «Ducati liebt Danilo», unterstrich Vergani. «Sie pflegen eine enge Beziehung zu ihm, er ist ein guter und netter Typ. Er gewann zwei MotoGP-Rennen – Joan Mir zum Beispiel gewann nur eines und wurde Weltmeister. Danilo hat doppelt so viel gewonnen. Manchmal reden die Leute von Petrucci etwas herablassend. Aber Petrucci war sehr konkurrenzfähig und hat den besten Marquez auf einem Siegermotorrad geschlagen. Danilo ist kompetent, er kann Dinge beurteilen. Die Leute lieben ihn, weil er wahrhaftig ist und anderen viel Respekt entgegenbringt.»

Für 2024 wird Petrucci aller Voraussicht nach mit seinem jetzigen Team Barni Spark Ducati verlängern. «Ich will in dieser Meisterschaft konkurrenzfähig sein», betonte der 32-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Das Barni-Team gibt 100 Prozent, wir müssen es aber perfekt auf den Punkt bringen, um gegen die Werksfahrer kämpfen zu können. Auch wenn die Teile am Motorrad identisch sind, hat ein Werksteam doch deutlich mehr Leute, die am Bike arbeiten. Ich bin schon recht alt und weiß nicht, ob ich für Honda nützlich wäre. Ich habe über ein Werksteam nachgedacht, vielleicht sucht eines einen Piloten mit viel Erfahrung, der das Motorrad entwickeln kann. Letztlich will ich aber auf dem Podium stehen, ich kam in diese Meisterschaft, um zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob ein anderes Werk als Ducati und Yamaha dazu momentan in der Lage ist. Wäre ich jünger, würde ich mehr über ein Werksteam nachdenken. Aber ich weiß nicht, wie viele Jahre meine Karriere noch dauert. Ich weiß auch nicht, wie oft ich noch die Chance auf ein wettbewerbsfähiges Motorrad bekomme, wie ich es jetzt habe.»


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