Michael van der Mark lobt die Entscheidung von BMW
Michael van der Mark am Dienstag in Aragon
Der Gedanke hinter der Limitierung der Testtage auf zehn pro Saison war die Kosteneingrenzung. Denn in der Vergangenheit war es keine Seltenheit, dass ein engagierter Hersteller seine WM-Stars das drei- und vierfache an Tagen im Jahr testen ließ.
Es kristallisierte sich aber schnell heraus, dass sich nicht kontrollieren lässt, was ein Hersteller mit seinen getunten Serienmaschinen auf den Rennstrecken der Welt anstellt. Deshalb bezieht sich die Regel nur auf die fest in die Weltmeisterschaft eingeschriebenen Fahrer.
Dadurch gewann ein Testteam enorm an Wichtigkeit, was den ursprünglichen Kostengedanken ad absurdum führt. Ducati hat schon lange ein solches Team, Yamaha ebenfalls. Dass Honda und Kawasaki gewisse Dinge von Testfahrern in Japan probieren lassen, kann sich jeder ausmalen.
Nur BMW war diesbezüglich bislang zurückhaltend. Zwar wurden immer wieder Fahrer aus anderen Meisterschaften als Testpiloten herangezogen und versuchten zum Beispiel auf der Strecke in Miramas Neurungen, aber ein Testteam mit eigenem Entwicklungsprogramm gab es nie. Dieses wird derzeit installiert, als Testfahrer für 2024 wurde der ehemalige Weltmeister Sylvain Guintoli gewonnen.
«BMW macht viel Druck, deshalb haben sie die gesamte Struktur geändert», erzählte Werksfahrer Michael van der Mark SPEEDWEEK.com, der sich davon einen großen Schritt nach vorne erwartet. «Wir haben limitierte Testtage, müssen uns aber verbessern. Wir haben immer sehr viel zum Probieren, dafür brauchen wir Testfahrer. Wir können nicht weiterhin während der Rennwochenenden testen. Um die großen Dinge zu testen, braucht es nur einen guten Testfahrer, der stabile Rundenzeiten fährt. BMW hat genügend schnelle Fahrer.»