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Bitter: Rinaldis Zukunft hängt von den Gegnern ab

Von Ivo Schützbach
Michael Rinaldi ist auf Jobsuche

Michael Rinaldi ist auf Jobsuche

Superbike-WM, MotoAmerica oder sogar Moto2? Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi muss sich noch mindestens eine Woche gedulden, bis er weiß, wohin es für ihn 2024 sportlich geht.

Obwohl er in der Superbike-WM vier Siege und 19 Podestplätze erobert hat, steht Michael Rinaldi für nächstes Jahr ohne Job da. Denn seinen Platz im Ducati-Werksteam neben Alvaro Bautista wird Supersport-WM-Leader Nicolo Bulega bekommen.

Bis zum Wochenende 8.–10. September ist in der Superbike-WM noch Sommerpause, vorher werden keine nennenswerten Entscheidungen erwartet. In Magny-Cours werden sich die Ereignisse dann womöglich überschlagen.

«Die Situation ist ernüchternd, Rinaldi war im Vorjahr Vierter in der Weltmeisterschaft», sagte sein Manager Michael Bartholemy. «Natürlich erörtere ich sämtliche Möglichkeiten.»

In den vergangenen Monaten haben sich verschiedene Optionen herauskristallisiert. Sie alle eint eines: Ob Rinaldi in Frage kommt, ist davon abhängig, wie sich andere Fahrer entscheiden.

Michael würde am liebsten Teil der Ducati-Familie bleiben, dann könnte er auch die IT-Firma Aruba als persönlichen Sponsor behalten.

Möglichkeit Nummer 1 wäre ein Deal mit dem Superbike-WM-Team Motocorsa Ducati. Dort ist aber Axel Bassani erste Wahl, der WM-Fünfte muss sich bis zum Magny-Cours-Wochenende entscheiden, ob er bleibt.

Nummer 2 wäre der Wechsel in die US-Superbike-Serie MotoAmerica. Dort müsste aber zuerst sichergestellt werden, dass das Team Warhorse HSBK Ducati ein zweites Superbike einsetzt, was Stand heute nicht der Fall ist. Auf dem Superbike ist Josh Herrin für 2024 gesetzt; sollte doch auf zwei Panigale V4R aufgestockt werden, kommt neben Rinaldi auch Xavi Fores in Frage, der souveräne Leader der US-Supersport-Meisterschaft.

In der Superbike-WM hat sich Rinaldi neben Motocorsa auch bei den Werksteams von Honda und Kawasaki angetragen, außerdem bei Puccetti.

Honda hat Interesse am Italiener, muss aber die Entscheidungen in der MotoGP-WM abwarten. Denn sollte Marc Marquez und/oder Joan Mir den Vertrag mit dem Repsol-Werksteam kündigen und zu einem Ducati-Team gehen, dann würde die Honda Racing Corporation Johann Zarco aus dem LCR-Team zu Repsol transferieren. In diesem Fall wäre es sehr wahrscheinlich, dass HRC Iker Lecuona zurück in die MotoGP-WM bringt und seinen Superbike-Platz neu besetzt.

Im Kawasaki-Werksteam wird nur dann ein Platz frei, sollte Rekordchampion Jonathan Rea zu Yamaha wechseln. An diesem Platz ist aber auch der höher als Rinaldi gehandelte Scott Redding interessiert.

Sollte Rinaldi nirgends in der Superbike-WM unterkommen und ihn Ducati auch in den USA nicht unterbringen können, wäre die Moto2-WM die dritte interessante Rennserie. Denn dort werden ab 2024 Einheitsreifen von Pirelli statt Dunlop eingesetzt. Durch seine langjährige Erfahrung mit der italienischen Marke hätte der 27-Jährige zumindest in der ersten Saisonhälfte einen Vorteil. Nach acht Jahren auf der 1000er dürfte der 765-ccm-Moto2-Motor von Triumph allerdings nicht besonders reizvoll sein.

Nach dem Gewinn des Superstock-1000-Cups 2017 stieg Rinaldi in die Superbike-WM auf und belegte seit 2018 die Gesamtränge 14, 13, 7, 5 und 4 – aktuell ist er Siebter.


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