Nach Pedrosa-Erfolg: Bautista spielt Chancen herunter
Dani Pedrosa meinte nach dem vierten Platz im MotoGP-Sprintrennen am Samstag in Misano, das Überholen sei momentan eine Schwäche von ihm. Aber der 37-jährige Red Bull KTM-Testfahrer lieferte auch am Sonntag über die 27-Runden-Distanz eine glanzvolle Vorstellung, holte bis zum Hinterrad von Weltmeister Pecco Bagnaia auf und wurde erneut Vierter. Am Ende gelang es Dani nicht, den ersten MotoGP-Podestplatz seit Valencia 2017 sicherzustellen. Aber der Respekt seiner Kollegen und zahlreicher Fans ist ihm gewiss. Denn ihm fehlten nur 6/10 sec zum Podium und er war in beiden Rennen Bester aus dem KTM-Quintett.
Der knapp ein Jahr ältere Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista verfolgte die Ereignisse im Misano-GP, vom 10.–12. November wird er in Sepang/Malaysia nach fast fünf Jahren Pause selbst wieder an MotoGP-Rennen teilnehmen.
Diese Chance bietet ihm Ducati als Belohnung für seinen Triumph im Vorjahr, es war der erste Superbike-WM-Titel für den Hersteller aus Borgo Panigale seit Carlos Checa 2011. Zweimal hat Bautista in Misano mit dem MotoGP-Bike getestet und verblüffte mit starken Rundenzeiten.
«Das Ergebnis freut mich für Dani, das zeigt, dass die Fahrer aus unserer Generation auf einem hohen Level sind», grinste Bautista. «Und das, obwohl die jungen Fahrer wirklich Druck machen. Mal sehen, was in Sepang passiert. Habe ich deshalb jetzt mehr Druck, weil ich muss? Nein! Ich bin einfach glücklich für ihn, weil er ein super Typ und großartiger Fahrer ist.»
«Ich habe Glück, dass mir Ducati und Aruba diese Chance in Sepang geben», betonte der Spanier in Frankreich. «Für Ducati war die beste Option Valencia. Aber wenn ich einen Wildcard-Einsatz mache, dann möchte ich Spaß haben. Ich will keine Erwartungshaltung bezüglich der Resultate. Die Strecke in Valencia ist für mich kein Genuss, dort ist alles zu klein, wie auf einer Kartstrecke. Wahrscheinlich ist es auch kalt und vielleicht regnet es. Dort fuhr ich 2018 mein letztes MotoGP-Rennen und es regnete das gesamte Wochenende. Wenn ich es mir aussuchen kann, dann bevorzuge ich Sepang. Diese Strecke mag ich sehr, dort habe ich garantiert Freude. Ducati sagte mir, dass das Unternehmen dadurch zwar etwas teurer wird, aber sie machen es trotzdem. Weil ich 2022 den Titel gewonnen habe, das ist ein Extrabonus.»
Bautista, der 125er-Weltmeister von 2006, fuhr von 2010 bis 2018 für Suzuki, Honda, Aprilia und Ducati in der MotoGP-Klasse. Dreimal stand er auf dem Podest (jeweils mit Honda), gewinnen konnte der 16-fache GP-Sieger aus den kleinen Klassen in der MotoGP nie. Seine persönliche WM-Bestleistung in der Königsklasse ist der fünfte Gesamtrang aus der Saison 2012.
Seit 2019 ist Bautista in der Superbike-WM am Start und eroberte dort 81 Podestplätze und 51 Siege. 2019 wurde er Vizeweltmeister und 2022 Champion. Aktuell führt er die Weltmeisterschaft mit 57 Punkten Vorsprung auf Toprak Razgatlioglu (Yamaha) an.