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Abschuss von Redding: Domi Aegerter über den Crash

Von Ivo Schützbach
Mit Platz 6 im Superpole-Race hatte sich Domi Aegerter (GRT Yamaha) in Magny-Cours eine gute Ausgangslage für das zweite Hauptrennen erarbeitet. Bei dem Unfall mit Scott Redding hatte der Schweizer viel Glück.

Von Startplatz 12 kommend wurde Domi Aegerter im ersten Rennen in Frankreich am Samstag Elfter. Mit Platz 6 im Superpole-Race am Sonntagvormittag machte er in der Startaufstellung einen Sprung um sechs Plätze nach vorne und war entsprechend zuversichtlich für das zweite Hauptrennen.

Domis Start war nicht ideal, aus der ersten Runde kam er als Achter zurück und verlor dann einen weiteren Platz. In der vierten Runde wurde der Schweizer von Scott Redding (BMW) torpediert und schlug hart auf dem Asphalt auf. Weil die Bergung durch das medizinische Personal einige Zeit dauerte, wurde das Rennen abgebrochen und später über 17 Runden neu gestartet.

In den TV-Aufnahmen war nur zu sehen, wie Aegerter nach dem Zusammenstoß auf dem Boden liegt und Redding von der Unfallstelle wegläuft, der genaue Hergang war unklar. Inzwischen ist ein Video eines Zuschauers aufgetaucht, das Licht ins Dunkel bringt.

Aegerter lag auf Platz 9, gefolgt von Garrett Gerloff (Bonovo BMW), Xavi Vierge (Honda) und Redding. Redding wollte sich bei der Anfahrt auf die sehr langsame Haarnadelkurve 5 (Adelaide) innen an Vierge vorbeibremsen, war aber viel zu schnell. Er schoss an Vierge und Gerloff vorbei und traf im Scheitelpunkt auf das Hinterrad von Aegerter.

Domi wurde von der Unfallstelle weggetragen und ins Medical-Center gebracht, der erhobene Daumen in Richtung seiner Fans machte Hoffnung, dass die Verletzungen nicht allzu schlimm sind. Beim Neustart fehlte der zweifache Supersport-Weltmeister, nach dem Rennen machte er sich rar und schlief während der Autofahrt zurück nach Hause nach Rohrbach im Kanton Bern.

«Der andere Fahrer ist viel zu schnell in diese Kurve reingefahren», erzählte Aegerter SPEEDWEEK.com jetzt. «Im Training oder Qualifying kann das vielleicht mal passieren, wenn du über dem Limit bremst, das Hinterrad hochkommt und du musst die Bremse noch mal lösen. Aber wenn du im Rennen mit so einer Geschwindigkeit in die Kurve kommst, dann ist ein Fahrfehler passiert und er hat sich richtig überschätzt. Leider war ich wieder derjenige, der runtergefahren wurde. Wäre das zwei Runden vorher passiert, dann wären dort drei oder vier Fahrer näher beieinander gewesen.»

Dann wäre der Unfall deutlich schlimmer ausgegangen und Redding hätte nicht nur Aegerter am Hinterrad erwischt.

Aegerters Yamaha-Team arbeitete vorbildlich und hatte die R1 für den Neustart wieder instandgesetzt. «Bei den Ärzten ging aber alles ein bisschen lange», erklärte Domi sein Fehlen in der Startaufstellung. «Sie wollten alles kontrollieren und der Re-Start ging ziemlich schnell. Es hat nicht gereicht, dass ich mich wieder in die Kombi schwinge und fahre. Die Schulter links und das Knie und der Ellbogen rechts tun weh, mir war auch etwas schwindelig.»

Wie war die Reaktion von Redding nach dem Unfall? Aegerter: «Er hat mir auf Instagram geschrieben, gefragt wie es mir geht und sich entschuldigt. Ich war ja schon zwei Stunden nach dem Rennen weg, ich denke, dass er sich noch persönlich entschuldigt. Wenn ich einen Fehler mache, dann habe ich auch den Respekt und gehe danach zu demjenigen, um mich zu entschuldigen.»

Positiv in Frankreich war, dass der inzwischen dreimal operierte rechte Unterarm keine Probleme mehr macht, das Arm-pump ist weg. «Ich konnte körperlich gesehen wieder 100 Prozent Gas geben. Klar, ich saß fünf Wochen nicht auf dem Motorrad und war noch eine Woche im Krankenhaus, das war nicht die perfekte Sommerpause, um mich vorzubereiten. Mir fehlen Kilometer auf diesem Bike, um uns weiterzuentwickeln.»

Im September sind in der Superbike-WM drei Events in vier Wochen: Auf Magny-Cours folgt ein Wochenende Pause, dann kommen die Rennen in Aragon und Portimao aufeinanderfolgend. «Das sollte kein Problem sein, wegen des Schwindels muss ich aber zwei oder drei Tage Pause machen mit Trainieren», bemerkte Domi. «Das ist nicht die perfekte Vorbereitung. Entspannung hatte ich in der Sommerpause mit einer Woche im Krankenhaus genug.»

Ergebnis Superbike-WM Magny-Cours, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 5,893 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 6,779
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 10,978
5. Garrett Gerloff (USA) BMW + 11,482
6. Axel Bassani (I) Ducati + 15,258
7. Danilo Petrucci (I) Ducati + 17,578
8. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 19,576
9. Xavier Vierge (E) Honda + 19,937
10. Philipp Öttl (D) Ducati + 19,986
11. Iker Lecuona (E) Honda + 22,640
12. Loris Baz (F) BMW + 27,073
13. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 27,428
14. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 41,742
15. Hannes Soomer (EST) Honda + 45,875
16. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 46,219
17. Bradley Ray (GB) Yamaha + 55,481
18. Oliver König (CZ) Kawasaki + 58,003
out Michael Rinaldi (I) Ducati
out Scott Redding (GB) BMW
out Michael vd Mark (NL) BMW
Ergebnis Superbike-WM Magny-Cours, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 0,970 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 2,503
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 2,747
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 3,376
6. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 6,406
7. Loris Baz (F) BMW + 6,658
8. Axel Bassani (I) Ducati + 6,959
9. Xavier Vierge (E) Honda + 8,322
10. Philipp Öttl (D) Ducati + 8,476
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 9,386
12. Iker Lecuona (E) Honda + 10,335
13. Michael vd Mark (NL) BMW + 10,779
14. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 14,764
15. Bradley Ray (GB) Yamaha + 16,763
16. Lucas Mahias (F) Kawasaki + 23,226
17. Hannes Soomer (EST) Honda + 24,172
18. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 24,293
19. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 26,388
20. Scott Redding (GB) BMW + 34,143
21. Oliver König (CZ) Kawasaki + 34,556
out Alex Lowes (GB) Kawasaki
out Michael Rinaldi (I) Ducati
out Garrett Gerloff (USA) BMW
Ergebnis Superbike-WM Magny-Cours, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha
2. Michael Rinaldi (I) Ducati + 2,656 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 4,773
4. Garrett Gerloff (USA) BMW + 6,266
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 8,987
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 9,740
7. Scott Redding (GB) BMW + 9,916
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 10,760
9. Philipp Öttl (D) Ducati + 12,623
10. Alvaro Bautista (E) Ducati + 13,250
11. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 14,921
12. Xavier Vierge (E) Honda + 21,932
13. Loris Baz (F) BMW + 22,213
14. Iker Lecuona (E) Honda + 24,004
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 25,699
16. Michael vd Mark (NL) BMW + 31,246
17. Axel Bassani (I) Ducati + 35,579
18. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 55,958
19. Lucas Mahias (F) Kawasaki + 57,052
20. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
21. Hannes Soomer (EST) Honda + > 1 min
out Bradley Ray (GB) Yamaha
out Isaac Vinales (E) Kawasaki
out Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha
Superbike-WM 2023: Stand nach 26 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 467
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 410
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 290
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 256
5. Axel Bassani (I) Ducati 219
6. Danilo Petrucci (I) Ducati 180
7. Michael Rinaldi (I) Ducati 167
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 129
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 123
10. Xavier Vierge (E) Honda 117
11. Scott Redding (GB) BMW 108
12. Remy Gardner (AUS) Yamaha 107
13. Iker Lecuona (E) Honda 94
14. Garrett Gerloff (USA) BMW 92
15. Philipp Öttl (D) Ducati 69
16. Loris Baz (F) BMW 52
17. Michael vd Mark (NL) BMW 23
18. Bradley Ray (GB) Yamaha 19
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 12
20. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 10
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1
24. Tito Rabat (E) Kawasaki 1
24. Hannes Soomer (EST) Honda 1

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