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Balaton Circuit: Ein neuer Schauplatz für die SBK-WM

Von Gerhard Kuntschik und Ivo Schützbach
Promoter Dorna hat einen Vertrag für die Superbike-WM in Ungarn ab 2024, Schauplatz wird der neue Balaton Park Circuit in der wichtigsten Touristenregion des Landes.

Die «Hungarian Motorsport and Green Mobility Development Agency», kurz HUMDA, wurde vom ungarischen Ministerium für Innovation und Technologie gegründet und ist für die Entwicklung des Motorsports und der Verkehrssicherheit zuständig.

Mit ihr hat die Sportvermarktungsagentur Dorna einen Vertrag für die Ausrichtung der Superbike-WM geschlossen, die seriennahe Motorrad-Weltmeisterschaft kehrt 2024 erstmals seit 2000 nach Ungarn zurück.

Ungarn war schon mal Bestanteil des SBK-Kalenders, im Gründungsjahr 1988 sowie 1989 und 1990 wurde auf dem Hungaroring gefahren, nahe der Hauptstadt Budapest.

Der Vertrag zwischen HUMDA und Dorna legt die Rennstrecke in Ungarn nicht fest. Ursprünglich war eine neue Piste in Debrezin im Osten des Landes angedacht, doch aus dieser wird nichts. Deshalb ist jetzt der im Mai 2023 eröffnete Balaton Park Circuit vorgesehen.

Hinter dem Projekt in Sichtweite des Plattensees und inmitten der beliebten Ferienregion um Balatonfüröd steht der 59-jährige Israeli Chanoch Nissany. Als Geschäftsmann, dem beste Verbindungen zur israelischen Regierung nachgesagt werden, konnte Nissany internationale Investoren für das Projekt Balaton Park Circuit gewinnen. Investiert wurden 204 Millionen Euro – die Geldgeber sind namentlich nicht bekannt. Die Strecke wurde vom ungarischen Designer Ferenc Gulácsi konzipiert (wohl eine der wenigen neuen Strecken ohne Hermann Tilkes Mitwirkung) und ist 4,115 Kilometer lang. Sie weist sechs Rechts- und zehn Linkskurven (gegen den Uhrzeigersinn) auf und ist zwölf bis 15 Meter breit.

Es gibt 48 Boxen, eine permanente Tribüne für 10.000 Zuschauer und die Möglichkeit, temporäre für bis zu 120.000 Zuseher zu errichten. Ein Vier-Sterne-Hotel mit 145 Zimmern (Blick auf die Strecke) soll Ende des Jahres fertiggestellt werden. 2000 Quadratmeter Lounges sind im Hauptgebäude vorhanden. Die Erreichbarkeit ist durch die Nähe der Autobahn M7 (Budapest-Stuhlweißenburg) gegeben. Die Entfernung zu Budapest beträgt 95 Kilometer; Wien ist 220 und Graz 246 km entfernt.

Die Strecke wurde im Hinblick auf FIA-Grade 1 (also Formel-1-Standard) und FIM-Grade A (also für MotoGP) gebaut, für die Superbike-WM würde auch die Grade-B-Homologation reichen.

Anrainerprobleme, so wird versichert, gibt es keine. Die Region und die Tourismusverbände stehen wegen der Chance auf neue Arbeitsplätze und dem erwarteten Zuwachs an ausländischen Besuchern hinter dem Projekt, hieß es bei der Streckeneröffnung im Mai.


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