Alvaro Bautista: Toprak erster Weltmeister mit BMW?
Seit dem erstmaligen Antritt in der Superbike-WM 2009 hat BMW erst einmal einen Fahrer in die Top-3 der Gesamtwertung gebracht – Marco Melandri als Dritten 2012. Der deutsche Hersteller ist also nicht der Titelfavorit für nächste Saison.
Toprak Razgatlioglu, 39-facher Laufsieger und Champion von 2021, verlässt trotzdem den sicheren Hafen Yamaha und hat für 2024 und 2025 bei BMW angeheuert.
Weltmeister Alvaro Bautista wagte einen ähnlichen Schritt, als er nach der Saison 2019 Ducati den Rücken kehrte und beim damals neuen Honda-Werksteam andockte. Das Ergebnis ist bekannt: Der Spanier holte in zwei Jahren nur drei dritte Plätze sowie die WM-Ränge 9 und 10.
Droht Razgatlioglu bei BMW ein ähnliches Schicksal?
«Sie haben nichts gewonnen, sie haben aber ein Motorrad und ein Team», sagt Bautista über BMW. «Als ich zu Honda ging, gab es weder ein Bike noch ein Team. Ich unterschrieb, aber es gab nichts. Ich entschied mich für den Wechsel, weil HRC eine sehr große Firma ist, welche die Kraft besitzt, ein gutes Motorrad zu bauen und ein gutes Team aufzustellen. Damals dachte ich, das wäre die richtige Entscheidung. Dann fand ich heraus, dass das Bike zu neu ist. Ich dachte mir, in dieser Meisterschaft würde es etwas anders laufen. Aber die Realität ist, dass der Level zu hoch war und die anderen Motorräder zu gut waren, um mit einem neuen Bike und einem neuen Team, mit vielen Leuten ohne Erfahrung in dieser Meisterschaft, einfach daherzukommen. Hinzu kamen die ganzen Covid-Vorschriften, alles war sehr kompliziert.»
«Der Wechsel von Toprak zu BMW ist anders», unterstrich der Mann mit der Nummer 1 gegenüber SPEEDWEEK.com. «Dieses Team hat Erfahrung, der Schritt ist nicht so verrückt. Die jetzigen BMW-Fahrer kämpfen ab und zu um Podestplätze, dann sind sie wieder Zwölfter – aber das Potenzial ist vorhanden. Toprak hat viel Talent, vielleicht ist er der Erste, der die WM mit einer BMW gewinnt.»
Bautista ist der überragende Fahrer der Jahre 2022 und 2023 und hat in dieser Zeit 56 Podestplätze und 37 Siege erobert. Seine Erfolge haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Razgatlioglu, und infolgedessen auch Jonathan Rea, für die Zukunft neu orientiert haben.